VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Das Fanportal “Löwenmagazin” hatte gestern wilde Gerüchte in Umlauf gebracht, dass Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik “zwei luktrative Angebote” für seine Anteile an der Fußballfirma des TSV 1860 vorliegen. Sobald das Bundeskartellamt im Dezember die 50+1 bestätigt hat, könnte Ismaik den Verkauf vorantreiben wollen, schrieben die Seitenbetreiber. Woher die Fans diese Information haben? Von mehreren voneinander unabhängigen Quellen. Aha.

db24 klärte kurz danach auf: Nichts dran! Und schrieb: “Hasan Ismaik liegen weder lukrative Kaufangebote vor, noch hat der Jordanier irgendein Interesse, seine 60 Prozent an der Profifußball-Firma zu verkaufen.”

Das “Löwenmagazin” bleibt bei seiner Darstellung und erneuerte die Gerüchte: “Allerdings gibt es tatsächlich Angebote. Auch die TSV München 1860 GmbH & Co. KGaA hat Kenntnis über zumindest ein Angebot und es auf dem Tisch liegen. Davon auszugehen ist logischerweise, dass auch Ismaik selbst über die Angebote informiert ist. Unsererseits allerdings an dieser Stelle nur eine Mutmaßung, weshalb wir im vorangegangenen Artikel klar und deutlich von HAM International sprachen. Und nicht von Hasan Ismaik selbst.”

Es wird immer spannender. Jetzt muss man wissen, dass die KGaA des TSV 1860 München natürlich nicht der richtige Adressat für eine Angebotsabgabe wäre - und wenn, dann müsste dies der KGaA-Aufsichtsratsboss Saki Stimoniaris wissen, denn Geschäftsführer Marc Pfeifer wäre verpflichtet, den Gesellschaftern dies mitzuteilen. Gegenüber der “Abendzeitung” dementiert der frühere VW-Aufsichtsrat Stimoniaris, der im Sommer 2024 für den Verwaltungsrat kandidiert, diese Falschmeldung: “Weder hat Herr Ismaik Interesse, seine Anteile am TSV 1860 zu verkaufen, noch liegt irgendein Angebot auf dem Tisch.”

Wer lanciert diese Gerüchte - und vor allem: Mit welchen Absichten? Will man wieder einmal von seinen eigenen Problemen ablenken? Zuletzt schrieb das selbe Magazin, dass Geschäftsführer Marc Pfeifer auf dem Absprung nach Stuttgart sei - kurze Zeit später musste der Schreiber seine Nachricht revidieren.