VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Die KGaA des TSV 1860 sieht sich seit einigen Wochen fast jeden Tag neuen Spekulationen ausgesetzt: Erst kritisiert Präsident Robert Reisinger den Transfersommer, kurze Zeit später schreibt der Fanblog "Sechzger.de" von "unsauberem Transfergebaren" der Fußball-Firma - die KGaA dementiert umgehend und drohte mit rechtlichen Schritten. Eine Gegendarstellung wurde aber bislang noch nicht erwirkt - weil es an der Grünwalder Straße intern verhindert wird? Fakt ist: Die Reputation der KGaA-Verantwortlichen wurde schwer beschädigt - und es sieht momentan so aus, dass Geschäftsführer Marc Pfeifer nicht im Stande ist, auf die Anschuldigungen zu reagieren. Wer hält ihn ab?

Doch weiter geht’s im Löwen-Zirkus: Gestern kam der nächste Fanblog, das Löwenmagazin, zum Zug und behauptet, Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik hätte zwei “lukrative Angebote” für seine Anteile. db24 stellte das nach Rücksprache richtig: Es gibt weder Angebote, noch will Hasan Ismaik seine 60 Prozent verkaufen. Kurze Zeit später sah sich das “Löwenmagazin” falsch verstanden, die Offerten seien doch bei HAM und nicht bei Ismaik selbst eingegangen - und sowieso hätte die KGaA auch das Angebot auf dem Tisch liegen.

Beide Darstellungen sind falsch - was auch der Aufsichtsratsvorsitzende Saki Stimoniaris gegenüber der “AZ” bestätigte. Und der investoren-nahe AZ-Reporter Matthias Eicher, der vor einigen Jahren eine Privataudienz für ein Interview bei Hasan Ismaik in Los Angeles bekam, hakte beim Investor nach, was dran sei an den Gerüchten - und Ismaik erklärte einmal mehr als deutlich: “Der Klub steht nicht zum Verkauf.”

Der Jordanier vermutet, dass ein 1860-Funktionär hinter den wilden Behauptungen stehe: “Ich habe die Spekulationen vernommen und von mehreren Quellen gehört, dass der Präsident behauptet, ich hätte Verkaufsangebote. Bis heute ist aber niemand an mich herangetreten.”

Hatte Robert Reisinger eine lockere Zunge in der VIP-Alm? Ismaik: “Nur weil der Mann einen Traum hat und sich dazu entschlossen hat, in der Alm darüber zu sprechen, wird er nicht Realität. Diesen Traum träumt er umsonst. Es ist von meiner Seite ausgeschlossen.”

Tatsächlich werden an der Grünwalder Straße 114 gefährliche Behauptungen in Bierlaune gestreut - eine, die db24 nach dem vorletzten Heimspiel gesteckt wurde: “Ismaik müsse jetzt dann bald seine Anteile verkaufen, weil er bei einem Freund 20 Millionen Euro Schulden hat.” In Abu Dhabi, in der Firmenzentrale von Ismaik, sollen die Lachmuskeln nach dieser Ente stark strapaziert worden sein.