VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Die Löwen-Ultras verzichteten beim 1:1 in Münster auf einen Support (db24 berichtete) - der Grund: Weil eine Gruppe aus der aktiven Fanszene auf dem Pendler-Parkplatz Werl Verkehrszeichen, Schutzplanken mit blau-schwarzer Farben beschmiert und beklebt hatten, hat die Polizei gegen diese Löwen-Fans Strafanzeige gestellt. Nach db24-Informationen teilte die Polizei den Chaoten mit, dass sie in Münster nicht ins Stadion kommen würden. Ein Teil der Anhänger drehte um nach München, der andere Teil fuhr weiter zum Preußenstadion - mit dem Wissen, nicht in den Gästeblock zu dürfen.

Am Mittwochmorgen veröffentlichte der TSV 1860 eine Presseerklärung - die Meldung im Wortlaut:

Beim vergangenen Auswärtsspiel des TSV 1860 München beim SC Preußen Münster blieb die aktive Fanszene der Löwen dem Gästeblock fern. Grund war eine unverhältnismäßige Kollektivstrafe, die seitens des Gastgebers gegen einen Teil der Fanszene ausgesprochen wurde. Dies führte dazu, dass sich auch weitere Teile der aktiven Fanszene solidarisierten und den Rückweg nach München ohne Stadionbesuch frühzeitig antraten.
Nach dem aktuellen Kenntnisstand des TSV 1860 München, der sich aus mehreren Gesprächen mit den betroffenen Gruppierungen, dem SC Preußen Münster, der Autobahnpolizei Dortmund und der Polizei Münster ergibt, wurden auf der Anreise der Löwenfans im Bereich der Autobahnpolizei Dortmund kleinere Sachbeschädigungen von wenigen Mitgliedern einer Fangruppierung des TSV 1860 München festgestellt. Im Rahmen der polizeilichen Maßnahmen wurde diese Information an den SC Preußen Münster übermittelt. Die Gastgeber entschieden ohne die normal übliche Rücksprache mit dem TSV 1860 München, dass die gesamte Fangruppe für den Spieltag ein Hausverbot für das Preußenstadion erhält und somit trotz des Besitzes einer gültigen Eintrittskarte kein Zutrittsrecht zum Stadion erhält.
Die Löwen-Fans setzten nach Rücksprache mit der Autobahnpolizei Dortmund vorerst die Anreise nach Münster fort. Dort wurden sie von der Polizei Münster im Empfang genommen und aufgrund des ausgesprochenen Hausverbots des SC Preußen mit einem Platzverweis für die Stadt Münster belegt. Weitere Teile der aktiven Fanszene erfuhren von den Maßnahmen des SC Preußen Münster und betraten aus Solidarität mit den ausgesperrten Fans das Stadion ebenfalls nicht. Trotz der durch den SC Preußen Münster hervorgerufenen Situation, der daraus resultierenden aufgeheizten Atmosphäre und einer entsprechend angespannten Sicherheitslage an den Eingängen zum Stadion kam es hier zu keinen weiteren Vorkommnissen. Die aktive Fanszene des TSV 1860 München fuhr daher bereits vor Beendigung des Spiels zurück nach München ohne das Spiel gesehen zu haben und ohne die Mannschaft in einem wichtigen und schweren Auswärtsspiel unterstützen zu können.
Aufgrund der aktuellen Erkenntnisse empfinden wir die durch den SC Preußen Münster und die Polizei Münster ausgesprochenen Kollektivstrafen als überzogen und unnötig. Dies hat der Geschäftsführer des TSV 1860 München den Verantwortlichen vor Ort bereits in aller Deutlichkeit mitgeteilt. Nur durch die gute Zusammenarbeit der Fanbetreuung und der Abteilung Spielbetrieb/Sicherheit des TSV 1860 München mit den eigenen Fans und die besonnene Reaktion der aktiven Fanszene konnte eine mögliche Eskalation verhindert werden.