VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Maurizio Jacobacci weiß, was auf die Löwen zukommt - unterschätzen darf man den nächsten Heimkontrahenten, den Tabellen-18. SC Freiburg 2, auf gar keinen Fall. "Das ist eine schwierige Mannschaft. Freiburg spielt besser als am Anfang und ist besser als der aktuelle Tabellenplatz aussagt. Sie wachsen langsam zu einer Mannschaft zusammen", erklärte der 60-Jährige am Mittwoch: "Aber das ist bei uns ja auch so." Die verrückte Dritte Liga. Der Abstand von Platz vier (Erzgebirge Aue) zu Rang 16 (Waldhof Mannheim) beträgt nur sechs Zähler.

Um sich Luft zu verschaffen, braucht der Tabellen-14. 1860 drei Punkte, um sich nach zuletzt zwei Unentschieden gegen Münster (1:1) und Dresden (0:0) endlich mal für den großen Aufwand zu belohnen. “Der Tabellenplatz interessiert mich momentan nicht”, sagt Jacobacci, “wichtig ist, was meine Mannschaft auf dem Platz umsetzt.” Helfen wird dabei auch wieder Leroy Kwadwo, der seine Muskelverletzung auskuriert hat. Verzichten müssen die Sechziger auf Torwart Marco Hiller (Knie) und Niklas Tarnat. Somit wird im Tor wieder David Richter spielen, für Tarnat könnte Manni Starke in der Mittelfeldzentrale zum Zug kommen.

Für die Löwen wird das Duell im noch nicht ausverkauften Grünwalder Stadion gegen den Bundesliga-Nachwuchs vor allem ein Geduldsspiel. “Eine klare Sache wird das nicht”, vermutet Jacobacci: “Das gibt es in dieser Dritten Liga auch nicht. Aber wir müssen gewisse Dinge am Ball schon besser machen, Sorge tragen. Wenn man den Gegner laufen lassen will, dann muss man auch die Geduld aufbringen, den Ball nicht gleich wieder zu verlieren.” Heißt: Die Ballbesitz-Quote muss wieder besser werden, um dem Gegner sein Spiel aufzudrängen und nicht, dass die Löwen hinterher hecheln. Jacobaccis Anspruch: “Wir müssen Ball und Gegner laufen lassen.”

db24 hatte den Löwen zuletzt die 75-Minuten-Tabelle serviert, in der die Mannschaft hinter Dresden und Ulm auf Platz drei liegt. Solche Spielchen beschäftigen Jacobacci allerdings eher wenig, auch wenn diese Statistik viel über sein Team in puncto Konzentration und Spannung hochhalten aussagt. “Mit solchen Dingen befasse ich mich nicht”, wehrt der frühere Profi ab: “Ich habe immer gesagt, dass meine Mannschaft Qualität hat. Die defensive Arbeit ist gut, aber wir müssen noch cleverer spielen.” Sein Wunsch: Wir brauchen Überzeugung und Selbstvertrauen, dass wir uns aus Drucksituationen des Gegners immer wieder befreien können. Wenn wir das hinkriegen, werden wir auch mehrere Tore schießen.” In den letzten vier Partien hat 1860 nur zwei Tore erzielt. Jacobacci fordert: “Wir brauchen die Kaltschnäuzigkeit, um das zweite oder dritte Tor nachzulegen.” Damit die Löwen nicht nur nach 75 Minuten auf einem Spitzenplatz in der Dritten Liga stehen, sondern auch in der regulären Tabelle.