VON OLIVER GRISS UND STEFAN MATZKE (FOTO)

Den Fans wurde in den letzten Wochen schon der Mund wässrig gemacht, dass man vom 4. bis 11. Januar 2024 ins Trainingslager in die Türkei fliegen werde. Immer wieder wurden wir auch von Anhängern konfrontiert, wann denn jetzt klar sei, in welches Hotel der TSV 1860 gehen werde. Jetzt aber hat sich der Löwe doch gegen ein Trainingscamp in warmen Gefilden entschieden. Erstmals seit über einem Jahrzehnt beziehen die Löwen kein Winter-Trainingslager. Die Blauen werden aber in diesem Winter nicht der einzige Profi-Klub bleiben, der dahaom bleibt. Auch Zweitligist Greuther Fürth absolviert beispielsweise die kurze Winter-Vorbereitung auf deutschem Boden.

Am Mittwoch schrieb der Drittligist auf seiner Webseite: “Der TSV 1860 München wird in der Winterpause 2023/24 auf ein Trainingslager in der Sonne verzichten und sich an der Grünwalder Straße 114 auf die Rückrundenspiele im Jahr 2024 vorbereiten. Diese Entscheidung wurde in Abstimmung zwischen der Geschäftsführung, Teilen des Trainer-/Funktionsteams und dem Teammanagement der Löwen getroffen. Dabei wurden die Vor- und Nachteile der Vorbereitung an den jeweiligen Standorten abgewogen. Schlussendlich fiel nach intensiver Abwägung die Entscheidung für eine Vorbereitung in der Heimat.”

Und weiter: “Die Mannschaft wird sich in München vorbereiten und an der Grünwalder Straße sowie punktuell in der Region wichtige Punkte absolvieren, die normalerweise im Trainingslager stattfinden. Dazu gehören neben dem Training auch Teambuilding-Maßnahmen, gemeinsame Tage und Abende sowie Vorbereitungsspiele. Zudem soll es ein Treffen von Mannschaft und Fans geben.

Die für die Reise geplanten Mittel, die ursprünglich im Etat verankert waren, werden in relevante Projekte wie die Ertüchtigung der Rasenplätze sowie die Infrastruktur im Profitrakt investiert.” Die Löwen sparen sich mit dem Türkei-Verzicht rund 50.000 Euro.

Ein vernünftiger Schritt, zumal die Wintermonate in München bekanntlich sehr mild sind und der Einserplatz an der Grünwalder Straße 114 auch noch einmal von der Heizung her verbessert worden ist. Außerdem ist nicht damit zu rechnen, dass es in der Winterpause zu großen Veränderungen im Kader kommen wird und Maurizio Jacobacci den ein oder anderen Neuzugang in die Mannschaft integrieren muss. Nach db24-Informationen sind die Kosten für ein Türkei-Trainingslager in den letzten Monaten extrem gestiegen, man spricht von einer Steigerung von 30 bis 40 Prozent.

Im letzten Jahr hatte Präsident Robert Reisinger die hochpreisige Hotel-Auswahl der Löwen kritisiert (rund 70.000 Euro Gesamtkosten) - der erfolgreiche Unternehmensberater kam dann aber auch selbst nach Belek und verbrachte einige Tage im Luxus-Bunker Regnum Carya Hotel an der türkischen Riviera, u.a. auch zum Golfspielen.

Die Löwen werden direkt nach dem Auswärtsspiel beim SV Waldhof Mannheim (noch nicht terminiert) in den Weihnachtsurlaub gehen und sich am 2. Januar zum Vorbereitungsstart an der Grünwalder Straße treffen.