VON OLIVER GIRSS

Ich habe keine Lust mehr auf dieses kaputte Konstrukt. Ich werde erstmal den Spielen von Sechzig fernbleiben, solange Power, Saki und Pfeifer über die Ausrichtung dieses Vereins bestimmen. Mim Riffraff zusammen sage ich erstmal Servus.

Da ist ein nigerianischer Prinz, der Faxe schickt, seriöser, als MNP und Konsorten

Die womöglich schlechteste Stellungnahme aller Zeiten. Pfeifer ist einfach kein Geschäftsführer, bestenfalls ein guter Schuhverkäufer - Schuster bleib bei Deinen Leisten

Das werden hoffentlich seine letzten Spiele als Trainer bei 1860 München.

Ich ziehe mich nicht von Sechzig zurück. Ich geh nur nicht mehr ins Stadion. Ich werde jetzt aber alles in Bewegung zu setzen, dass ich bald wieder ins Stadion kann. Die Situation jetzt macht mürbe. Vollkonfrontation jetzt.

Mit diesen Social Media-“Empfehlungen” kamen diverse Anhänger zum ersten offiziellen 1860-Fantalk. Und klar, diese Internet-Helden gaben dann auch an den Holztischen in der VIP-Alm den Ton an. Man hatte fast das Gefühl, sie wollten den bemitleidenswerten Marc Pfeifer, der sich mit ehrverletztenden Behauptungen (Stichwort: Unsauberes Transfergebaren) auseinander setzen muss, an diesem Freitagabend absichtlich vorführen und provozieren.

Es ist eine Löwen-Welt, von der sich immer mehr Fans kopfschüttelnd verabschieden. Dass nur rund 180 (!) Anhänger am Ende kamen und dadurch auch viele Brotzeitbretter unberührt blieben, ist die Quittung für diese toxische Gemengelage. Die Fans haben keinen Bock mehr auf Zank & Zoff.

Die Idee, so einen Abend zu veranstalten, war prinzipiell gut - nur in der Umsetzung höchst ausbaufähig: Klar, die Stimmung war von Anfang an aufgeheizte - auch weil der überfordert wirkende Moderator, der für diesen Abend extra verpflichtet wurde, schnell seine abgesprochene Linie verlor und so Geschäftsführer Marc Pfeifer von einer Verlegenheit in die andere brachte. Die Zwischenrufe und das hämische Gelächter in der Hütte sorgten nicht dafür, dass der Manager im Laufe des Abends souveräner wurde. Er konnte einem irgendwie leid tun.

Der Giesinger Alm-Auftrieb: Viele Provokationen, wenig Inhalt.

Was man Pfeifer vor allem vorwerfen muss: Er hat die Chance nicht genutzt, um mit einigen vogelwilden Gerüchten aufzuräumen. Ein Parade-Beispiel, als ein Fan fragte: “Wo sind die Morgalla-Millionen hin?” Anstatt aufzuklären und zu betonen, dass bislang erst eine Million Euro von Red Bull Salzburg geflossen ist, brachte Pfeifer kein klares Statement zu stande: So entstand der Eindruck, dass die Löwen etwas zu verheimlichen hätten. Auch die Frage, warum die Eintrittspreise auf Giesings Höhen so hoch seien, konnte Pfeifer nicht parieren. Anstatt zu erklären, dass die Kultstätte einfach nicht profitabel ist und deswegen der Geldbeutel der Fans herhalten muss, verpasste Pfeifer auch diese Chance.

Pfeifer muss lernen: Wenn er nichts zu sagen hat oder die Wahrheit nicht sagen kann/darf (aus welchen Gründen auch immer), dann muss er auf Veranstaltungen wie diese verzichten. Schon sein “Blickpunkt Sport”-Auftritt war äußerst dünn. Pfeifer braucht für die Zukunft eine klare Kommunikationsstrategie, will er alle überzeugen.

Wenigstens konnte Wortakrobat Martin Gräfer, der Vorstand des Hauptsponsors, den vergangenen Freitagabend etwas retten. Man wünscht dem Klub Funktionäre, die nicht abtauchen, sondern auch etwas zu sagen haben. Und Gräfer wäre zumindest einer, der es in seinem Unternehmen seit Jahren beweist, dass er führen und lenken kann. Und er hat 1860 auch schon verstanden. Er erzählte beispielsweise, dass es dieses unrühmliche Lagerdenken nicht erst seit Hasan Ismaik, sondern weitaus länger gibt. Damit beweist er, dass er 1860 besser kennt als manch anderer. Nach 20 Jahren Stress sollte sich der Verein endlich besinnen, was er eigentlich will.

Unrühmlicher Höhepunkt des Abends nach Ende des offiziellen Teils: Als eine Frau die VIP-Alm verlassen wollte, wurde sie von einer anderen Dame absichtliche die Stufen am Ausgang hinunter geschubst.