VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Der TSV 1860 München verzichtet erstmals seit 13 Jahren erstmals wieder auf ein Winter-Trainingslager. Nachdem zuletzt in der Türkei wegen der großen Nachfrage aus Russland deutlich die Presse gestiegen sind und man für das kalkulierte Budget von rund 50.000 Euro auf einem anständigen Niveau nichts bekommen hat, gaben die Löwen gestern ihre Entscheidung zum Bedauern der Auswärtsfahrer bekannt. Das budgetierte Geld wird nun in die Infrastruktur des Giesinger Chaos-Klubs gesteckt.

Wie sieht der Trainer diese Maßnahme? Maurizio Jacobacci am Donnerstag in der Spieltags-PK vor dem Duell bei Viktoria Köln (Samstag, 14.03 Uhr, db24-Ticker): “Ich bin ein Befürworter von Trainingslagern, weil man da die Zeit hat, 24 Stunden beisamen zu sein. Dort kann man sich besser kennenlernen. Aber wir haben uns besonnen und die Pro und Contras gegenüber gelegt. Die Zeitspanne ist so kurz. Ich bin auch der Meinung, dass wir zu Hause bleiben sollen. Die Situation Teambuilding können wir auch hier gestalten.” Möglicherweise mit einem kleinen Trip in die verschneiten Berge oder auch Wellness-Besuchen.

Jacobacci bestreitet, dass die Löwen möglicherweise knapp bei Kasse wären und deswegen den Trip abgesagt haben: “Es ist nicht der Fall, dass wir Geldsorgen haben sollten. Es wird u.a. für die Plätze hergenommen.” Aber auch für Teambuilding-Maßnahmen im Winter und den Wohlfühl-Faktor im Kabinentrakt an der Grünwalder Straße.

Jacobacci sagt: “Diese zwei Wochen können wir besser gestalten, wenn wir in München bleiben, als wenn wir in die Türkei geflogen wären. Wir hätten zwei Tage für die An- und Abreise verloren. Das waren die Gründe, warum wir so entschieden haben. Ich bin der Überzeugung, dass es die richtige Entscheidung für diese Vorbereitung ist. Wir müssen bedenken, dass wir gleich eine Englische Woche haben. Wir müssen physisch bereit sein.” Dazu sollen auch zwei Testspiele gegen gute Gegner geplant sein.

Im letzten Jahr waren die Löwen durch die Auswahl ihres Trainingslagers in den Schlagzeilen - auch weil der Präsident Robert Reisinger schon im Vorfeld die Buchung des türkischen Luxus-Tempels “Regnum” scharf kritisierte, aber dann selbst ein paar Tage zum Golfen an der türkischen Riviera verbrachte.