VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

92950.pngMit dem Fußball der heutigen Zeit kann der frühere Löwen-Torwart Bernd Helmschrot eher weniger anfangen. Er macht auch keinen Hehl daraus, dass sein großes Herz mittlerweile einer anderen Sportart gehört. “Ich schaue zwar noch regelmässig am Samstag die Sportschau, aber meine Prämise ist zum Tennissport gegangen”, erklärte der 76-Jährige, der inzwischen in Wilhelmshaven lebt, gegenüber db24: “Ich war im letzten Jahr auch deutscher Vize-Meister im Doppel in meiner Altersklasse.” Der Fußball habe sich in ein andere Richtung entwickelt, die Helmschrot nicht mehr gefällt: “Es ist zu viel Geld im Umlauf. Die Bindung zwischen Verein und Fan gibt es nicht mehr. Das ist alles abgehoben.”

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Von 1971 bis 1973 hütete Helmschrot das Löwen-Tor in der zweitklassigen Regionalliga süd, als Nummer 1. “Trainer Hans Tilkowski holte mich von Hannover 96 zu Sechzig - als Nachfolger von Petar Radenkovic. Ich war damals der jüngste Bundesliga-Torwart mit 20 Jahren.” Er war in dieser Zeit immer Stammkeeper der Löwen. Zum Aufstieg reichte es aber nicht: “Im ersten Jahr fehlten uns ein oder zwei Punkte zum Aufstieg.” Trotzdem sei die Zeit in München-Giesing für ihn sehr lehrreich gewesen. “München war ja immer ein Reizthema - und die Löwen waren damals ein großer Verein. Turbulent war es schon damals bei 1860.”

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Gewohnt hatte Helmschrot übrigens am wunderschönen Tegernsee in Bad Wiessee. “Ich fand die Gegend einfach so toll”, erklärte der Rentner: “Noch heute fahre ich einmal im Jahr für ein paar Tage an den Tegernsee, um Urlaub zu machen.” Dann kommen die alten Erinnerungen immer hoch.

Dass er nur zwei Jahre bei den Blauen blieb, begründete Helmschrot mit einer Bundesliga-Offerte aus Offenbach: “Die Kickers hatten mich für das eine Jahr ausgeliehen - und als ich wieder zurücksollte, hieß der Trainer bei 1860 Max Merkel. Unter ihm wollte ich aber nicht spielen.” So wechselte er nach Olympia Wilhelmshaven, wo er auch seine heutige Frau kennenlernte. Für die Ablösesumme von 100.000 Mark, obwohl eigentlich 480.000 Mark fixiert waren.

Die Löwen verfolgt Helmschrot auch heute noch - genauso wie den anderen Ex-Verein in der Dritten Liga, die Viktoria aus Köln. “Wenn ich die Löwen im Grünwalder Stadion sehe, dann geht mir das Herz auf. Ich habe lieber im Grünwalder als im Olympiastadion gespielt”, sagt Helmschrot: “Die Fans hatten das Stadion immer in einen Hexenkessel verwandelt.” Ob das heute auch noch so ist, kann der frühere Löwen-Torwart nicht beurteilen. “Dazu bin ich zu weit weg.” Die sportliche Situation der Sechziger beurteilt er kurz und knapp: “Dieser Verein mit diesen wunderbaren Fans gehört in die Bundesliga - aber so denkt ja jeder.”

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Für db24 geht Helmschrot als Tippexperte an den Start - im Duell seiner beiden Ex-Klubs will er sich nicht auf einen Sieger festlegen. “Das geht 2:2 aus. Ich denke, damit kann jeder leben. “

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Für die db24-Allstars ging zuletzt TV-Gesicht Thomas Wagner an den Start. Er holte am 12. Spieltag fünf Punkte für die Promi-Auswahl. Aktuell belegt sie im Tippspiel Rang 409. db24-Gründer Oliver Griss liegt auf Platz 401. Den Platz an der Sonne hat der User Michael Moritz mit knappem Vorsprung inne.