Rafati kritisiert DFB-Ausbildung: "Bum, bum und Rot! Es geht um die Glaubwürdigkeit der Schiedsrichter"
- VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
- 30.10.2023 12:32
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VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
Die Löwen haben den Schaden nach dem unglücklichen 1:2 bei Viktoria Köln: Insgesamt sprach Schiedsrichter Timon Schulz (27) vier Platzverweise aus, verweigerte den Sechzgern zudem einen klaren Elfmeter. Babak Rafati, früherer Fifa-Schiedsrichter des DFB, kritisierte in seiner Rubrik auf dem Online-Portal liga3-online.de das Fingerspitzengefühl der Unparteiischen.Insbesondere die zwei roten Karten gegen Trainer Maurizio Jacobacci und Geschäftsführer Marc Pfeifer nach dem Schlußpfiff nimmt Rafati jetzt zum Anlaß, die Schiedsrichter-Sparte zu hinterfragen: “Diese Szenen sind in Sachen Umgang und Kommunikation miteinander exemplarisch dafür, wie mangelhaft der DFB seine Schiedsrichter in Sachen Konfliktmanagement ausbildet. Bum, bum und Rot! So geht das natürlich nicht. Da muss sich grundlegend etwas ändern. Es geht um die Akzeptanz und Glaubwürdigkeit der Schiedsrichter, die in den letzten Jahren sehr gelitten hat.”
Rafatis weiterer Vorschlag ist in jedem Fall zielorientiert: “Zudem wäre es optimal, wenn die Schiedsrichter in den ersten drei Ligen nach dem Spiel mit in die Pressekonferenz gehen würden und bei Bedarf strittige Entscheidungen erläutern. Auch das würde helfen, mehr Verständnis füreinander aufzubringen.”
Rafati kritisiert aber auch das Verhalten von Jacobacci und Pfeifer, ohne zu wissen, was in den jeweiligen Fällen im Sportpark Höhenberg wirklich geschehen ist: “Ich möchte aber auch das Verhalten der Offiziellen in Frage stellen. Auch da sollte etwas in der Trainerausbildung getan werden. Nur zu sagen, dass sie ihre Emotionen in den Griff kriegen sollen, funktioniert nicht.”
db24 meint: Der DFB wäre gut beraten, seine Schiedsrichter in dem Umfang zu schulen, dass sich diese bewusst sind, dass Konflikte anders zu lösen sind, als um sich herum wild Karten zu verteilen. Fehlentscheidungen dieser Art - wie von Schulz am vergangenen Wochenende praktiziert - sind existenzgefährdend für jeden Drittliga-Verein. Umso wichtiger ist es, dass der DFB über eine abgespeckte Version des VAR in der Dritten Liga nachdenkt.