VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Die Löwen sind die Gelackmeierten nach dem unnötigen 1:2 bei Viktoria Köln: Kurz vor Schluß übersah Schiedsrichter Timon Schulz (db24-Note 6) beim Stand von 1:1 einen klaren Elfmeter für 1860, als Morris Schröter regelwidrig von den Beinen geholt wurde. Der Referee schätzte die Situation nicht nur völlig falsch ein, sondern warf den Rechtsaußen auch noch mit der gelb-roten Karte vom Feld. Schröter muss jetzt im Derby gegen Tabellenführer Jahn Regensburg (Samstag, 14 Uhr, db24-Ticker) zuschauen.

Gegenüber “IG-Schiedsrichter.de” entschuldigte sich Schulz jetzt für seinen groben Fehler, der große Konsequenzen für die Löwen hat: “Die Gelb-Rote Karte ist nach Ansicht der Bilder falsch. Jedoch bin ich auch nur ein Mensch, der sein Hobby liebt.“

Der unerfahrene und arrogant wirkende Drittliga-Referee wird das Spiel mit seinem Coach auswerten und will dann weiterpfeifen: „Ich bin selbst unglücklich, dass ich in der Szene nicht wahrgenommen habe. Aber davon werde ich mich nicht unterkriegen lassen.“ Man darf gespannt sein, ob er am kommenden Spieltag schon wieder eine Partie bekommt.

Wie werden die Löwen auf das Horror-Wochenende reagieren? Schalten sie einen Sport-Fachanwalt ein, um möglicherweise das Strafmaß drosseln zu können? Die besten Aussichten hat der TSV 1860 in jedem Fall bei der strittigen Situation, als irrtümlich Schulz dem nicht beteiligten Albion Vrenezi die gelbe Karte gezeigt hat - und nicht Fabian Greilinger, der den Freistoß zu früh ausgeführt hatte.

Am Montag hatte sich auch der frühere Fifa-Schiedsrichter Babak Rafati in seiner wöchentlichen Rubrik bei “liga3-online.de” ausführlich zur Leistung des 27-jährigen Referees geäußert - und auch den DFB zum Thema “Konfliktlösung” wiederholt in die Pflicht genommen. Rafati wünscht sich außerdem in Zukunft, dass die Schiedsrichter in der Dritten Liga auch bei der Pressekonferenz mit dabei sein. Ein guter Vorschlag.