VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Nein, es war kein leichter Weg für Maurizio Jacobacci (60) ins Pipinsrieder Vereinsheim. Nach dem Pokal-K.o. beim Bayernliga-Siebten muss man erst einmal die richtigen Worte finden. Die Leistung beim 0:1 im Dachauer Hinterland war dermaßen blamabel, inakzeptabel - und eines Drittligisten nicht würdig, dass Jacobacci möglicherweise hin- und hergerissen war, wie die Tonalität seiner Analyse ausfällt.

Und Jacobacci wollte die Niederlage nicht damit begründen, dass er seine erfolgreiche Siegerelf von Saarbrücken (3:2) auf neun Positionen veränderte: “Wir hatten Marco Hiller im Tor, wir hatten Michael Glück, Leroy Kwadwo, Phillipp Steinhart, Kaan Kurt, Marlon Frey, Niklas Tarnat, Tarsis Bonga, Kilian Ludewig und Albion Vrenezi. Ist das eine B-Mannschaft?”

Nach dem 0:1 in Pipinsried: Wer soll gegen Haching im Löwen-Tor stehen?

Umfrage endete am 03.12.2023 09:00 Uhr
David Richter
87% (2091)
Marco Hiller
13% (305)

Teilnehmer: 2396

Als der langjährige “Merkur”-Reporter Uli Kellner jedoch nachhakte, dass die aufgebotene Mannschaft alles andere als einen eingespielten Eindruck machte, reagierte Jacobacci äußerst gereizt: “Nicht eingespielt? Nicht eingespielt? Was sollen die Spieler denken, wenn sie so eine Frage gestellt bekommen? Sind sie nichts wert?” Dieses zusammengestellte Team war zumindest nicht in der Lage, den fünftklassigen Amateurverein in die Schranken zu weisen - und das trotz 30minütiger Überzahl nach einer roten Karte gegen einen Pipinsrieder. Jacobacci weiter: “Wenn ich so eine Mannschaft nicht aufstellen darf, was ist das dann für ein Kader? Dann ist das mein Fehler, dass ich so eine Mannschaft aufgestellt habe und ich ihnen nicht vertrauen darf.”

Explizit auf Vrenezi angesprochen, sagte Jacobacci: “Vrenezi hat kein Potential? Um was geht es da? Hallo, um was geht es da genau? Unterschätzt? Bei uns darf niemand jemand unterschätzen.” Doch genau das haben die Löwen gemacht: Sie sind pomadig und fehlerhaft aufgetreten, der motivierte Amateurklub kaufte ihnen den Schneid ab. Jacobacci: “In so einem Spiel sollten die Spieler Leistung bringen, um sich für höhere Aufgaben zu präsentieren. Die Einstellung muss stimmen.”

Gegenüber dem “BR” war Jacobacci jedoch deutlicher als wenige Minuten später im Vereinslokal: “Das zeigt, dass die, die draußen sind, auch zurecht draußen sind. Von daher müssen sie schauen, wie sie zu ihren Chancen wieder kommen, dass sie wieder einmal spielen dürfen. Das Spiel hat gezeigt, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben.”

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