VON KARLHEINZ KAS

Erstmal mit Werner Lorant zu tun hatte ich im Jahr 1990. Er war damals Trainer von Schweinfurt beim Regenspiel gegen die Löwen im ausverkauften Grünwalder. Vor 40.000 Fans. Der BR übertrug das Spiel live im Radio auf Mittelwelle 801 Kilohertz. Reporter war Gerd Rubenbauer in der warmen Sprecherkabine, ich war als Interviewreporter eingesetzt und stand im Regen. Am Spielfeldrand holte ich mir Gesprächspartner während des Spiels - heute ist sowas undenkbar.

Es waren halt noch andere Fußallzeiten in Deutschland. Besonders freundlich war Lorant an diesem Abend nicht zu mir, das wurde später viel besser, als er Löwen-Trainer wurde und ich doch regelmäßig mit ihm zu tun hatte. Ich begleitete die Löwen international u.a. nach Halmstad in Schweden, Drinovice in der Slowakei, nach Leeds und Parma oder nach Wien. Viele glaubten damals ich sei Sechziger-Fan, weil mich mein Chef, Franz Muxeneder, immer bei den Blauen eingesetzt hat. Ich habe mich über Siege der Bayern oder den Nürnbergern aber genauso gefreut.

Werner Lorant bekam ich fast immer ans Mikro, was auch auf Präsident Wildmoser zutraf. Wie gesagt, es war eine andere Fußballzeit, da durfte man gleich nach dem Spiel auf dem Stadionrasen noch Interviews führen. Haben aber die Sechziger mal ein Spiel vergeigt, konnte Werner schon ganz schön pampig sein.

Trotzdem waren wir immer auf einer Wellenlänge - ich wünsche ihm für den heutigen Tag alles alles Gute und noch ein langes Leben!!!

Hörfunk-Legende Karlheinz Kas (“Heute im Stadion”) begleitete das Geburtstagskind Lorant (feiert heute seinen 75. Geburtstag) von der Bayernliga bis in die Europacup regelmässig, war u.a. auch in Meppen beim Bundesliga-Aufstieg 1994 dabei. Der Trostberger hat eine der bekanntesten Stimmen in Fußball-Deutschland.