VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

David Richter stand bei der vermeidbaren 0:1-Niederlage gegen die SpVgg Unterhaching im Löwen-Tor - und das obwohl eigentlich vorgesehen war, dass Marco Hiller gegen die Vorstädter nach mehrwöchiger Verletzungspause sein Drittliga-Comeback feiert. Doch Trainer Maurizio Jacobacci hatte sich nach Hillers Leistung im Toto-Pokal in Pipinsried (0:1) kurzfristig anders entschieden und setzte weiterhin auf Richter: Am 24-jährigen Sommer-Neuzugang lag es zumindest nicht, dass der TSV 1860 nach 17 Jahren erstmals wieder gegen Haching verloren hat.

Während Richter sich freuen kann, dass bei 1860 doch das Leistungsprinzip zählt, ist Hiller freilich alles andere als glücklich über die Situation. “Mir wurde vor zehn Tagen noch klar kommuniziert, dass ich nach meiner Verletzungspause weiterhin die Nummer 1 bin. Daher kam die Entscheidung am vergangenen Spieltag mehr als überraschend und aus dem Nichts für mich”, erklärte der Torwart jetzt gegenüber “BILD”.

Hiller will mit der Trainer-Entscheidung professionell umgehen: “Meine Liebe und mein Verhältnis zum Verein ist dennoch größer als eine einzelne Entscheidung oder eine Momentaufnahme.” Genau darum geht es nämlich: Der Sport ist Tagesgeschäft.

Und trotzdem sagt der 26-Jährige, der in dieser Saison bereits fünfmal sein Tor sauber halten konnte: “Ich bin nun seit 15 Jahren bei den Löwen und ich liebe es, für diesen Verein zu spielen. Aber natürlich ist es für mich und meine Zukunft auch entscheidend, was in den nächsten Wochen passiert.” Heißt vermutlich: Wenn er nicht ins Löwen-Tor zurückkehrt, dann denkt er über einen Vereinswechsel nach.

db24 weiß: Als Hiller vor einigen Jahren herausragend gegen Schalke 04 im Pokal spielte, bekam der Torwart kurze Zeit später eine Anfrage der Königsblauen als Nummer 2. Doch das 1860-Eigengewächs sagte ab und unterschrieb bei den Löwen einen langfristigen (und auch sehr guten) Vertrag.