VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

War's das für Maurizio Jacobacci?

Die rund 900 Löwen-Fans hatten nach der in der zweiten Hälfte indiskutablen Leistung beim 0:3 in Dortmund jedenfalls genug und sangen: “Trainer raus!” Gegenstände flogen aufs Spielfeld, der Frust der Kurve war nicht zu übersehen und überhören…

Jacobacci kann die Verärgerung der weiß-blauen Anhängerschaft, die den strapaziösen Weg von München nach Dortmund aufgenommen hat, natürlich verstehen: “Wir sind alle nicht zufrieden, was im Moment passiert. Wir belohnen uns nicht für den Aufwand, den wir betreiben.” Dass die Fans lautstark seinen Rauswurf fordern, erklärte Jacobacci gegenüber “MagentaSport-Reporter Thomas Wagner so: “Das ist nicht schön - bitter.” An einen freiwilligen Rückzug denkt der Trainer, dessen Vertrag im Sommer 2024 endet, jedenfalls nicht: “Die Arbeit mit den Jungs macht mir Spaß. Es ist unser gemeinsames Ziel, rauszukommen.” Aber darf Jacobacci überhaupt noch weitermachen?

Nach 0:3 in Dortmund: Trauen Sie Maurizio Jacobacci noch die Wende zu?

Umfrage endete am 17.12.2023 21:00 Uhr
Nein!
72% (5944)
Ja!
28% (2324)

Teilnehmer: 8268

Die bisherige Saison-Bilanz der Löwen ist verheerend: Nach 17 Spieltagen haben die Blauen nur 20 Punkte auf dem Konto - Platz 15. Noch hat man zwar sechs Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone, doch bei diesen Leistungen könnte sich der Abstand bald verkürzen. Jetzt sieht man an der Grünwalder Straße 114, was der Rauswurf des Oberpfälzers Michael Köllner Ende Januar bewirkt hat: Nicht nur die durchaus angenehme Außendarstellung wurde zerstört, sondern auch sportlich ist man zurück in der Steinzeit.

Wie konnte sich Jacobacci den Einbruch in der zweiten Hälfte erklären? “Wir bekommen ein Tor, weil wir keine Restverteidigung haben. Pohlmann macht es gut. Es war zu einfach. So kommen wir in Rückstand - und dann haben wir den Faden verloren. Dann war das Spiel gegessen.”

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Die Löwen sind endgültig im Abstiegskampf angekommen. Jacobacci: “Wir müssen schauen, dass wir so schnell wie möglich da rauskommen. Uns fehlt der Killerinstinkt. Wir brauchen einen Mann, der alles vorne verwertet.”

Aber sitzt Jacobacci gegen Rot-Weiss Essen noch auf Trainerbank? Die Bosse müssen jetzt die Köpfe zusammenstecken und entscheiden, wie es mit Sechzig München weitergeht. Die niedergeschlagene Mannschaft fuhr Sonntagnacht mit dem Bus zurück in die verschneite Landeshauptstadt: Die Stimmung ist im Keller.