Mobbing gegen Sitzberger? Die große db24-Umfrage: Ist der 1860-Verwaltungsrat noch tragbar?
- VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
- 14.02.2024 18:51
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VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
Kommt Ihnen dieses Gebaren beim TSV 1860 München bekannt vor?“Bis heute hat der Verwaltungsrat für diese Beschuldigung der angeblichen Indiskretion keine Beweise vorgelegt”, schrieb Hans Sitzberger (71) am Mittwochnachmittag in seinem Abschiedsschreiben als Vize-Präsident des TSV 1860 auf Facebook. Stattdessen gab es offenbar Mobbing pur gegen den Münchner Unternehmer aus dem Verwaltungsrat.
Sitzbergers schwerwiegender Vorwurf in diese Richtung: “Dazu wurde in den letzten Wochen mehrfach und durch unterschiedliche Personen in meinem Bekanntenkreis direkt oder mittelbar an mich herangetragen, dass der Verwaltungsrat offenbar auch versucht, mich auf andere Art und Weise zu diskreditieren, indem er meine geistige Fitness in Frage stellt, mich als verwirrt bezeichnet und auch nicht davor zurückscheut, dies in Kommunikation mit (fremden) Dritten zu äußern. Ich finde bis jetzt keine Worte dafür, dass dieses Gremium augenscheinlich so weit gehen würde, einen solchen Vorwurf in dieser Tragweite über mich zu erfinden und zu verbreiten, nur um mich loszuwerden.” Absurde Praktiken, die ihresgleichen suchen und zeigen, dass wirklich hinter den Kulissen mit dreckigen Bandagen gekämpft wird.
Eine Außerordentliche Mitgliederversammlung, die vom Verwaltungsrat angestrebt wurde, um Sitzberger abzuwählen, wird es jetzt nicht mehr geben.
Ohne Beweise hatte auch Präsident Robert Reisinger den ehemaligen Geschäftsführer Marc Pfeifer angezählt, ihm unterstellt, dass er die Sportchef-Suche bewusst verzögert hätte. Auch das Transfergebaren des Sommers wurde scharf kritisiert. Fakten gab es nie.
Das Ende ist bekannt: Pfeifer ist seit einigen Tagen Vergangenheit bei 1860, musste vorzeitig seinen Stuhl als Geschäftsführer räumen. Auf menschen-unwürdige Art und Weise wurde er freigestellt. Inzwischen haben die Löwen mit Dr. Christian Werner und Oliver Mueller eine komplett neue Kommandobrücke. Beide sind mit 50+1 durchgesetzt worden - gegen den Willen von Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik. Reisinger will von einer Konfrontationspolitik freilich nichts wissen.
Bislang hat sich die Vereinsseite zum Rückzug von Sitzberger noch nicht geäußert. Klar ist: Die Politik wird den TSV auf jeden Fall noch bis zur Mitgliederversammlung (höchstwahrscheinlich im Juni) begleiten - und schon jetzt wird deutlich: Viele Mitglieder werden von ihrer Stimme Gebrauch machen.
Im Verwaltungsrat sitzen u.a. Sascha Königsberg, Nicolai Walch, Sebastian Seeböck, Markus Drees und Robert von Bennigsen.
In der großen db24-Umfrage wollen wir von unseren Lesern wissen: Ist der 1860-Verwaltungsrat noch tragbar?