VON OLIVER GRISS

Die DFL hat sich von den Ultras in die Knie zwingen lassen und die Gespräche mit dem Investor eingestellt. Auch 1860-Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik (46) hat eine Meinung zum geplatzten Milliarden-Deal. Sein Facebook-Post vom Donnerstagmittag:

Liebe Löwen,
zunächst freue ich mich, dass unsere Mannschaft ihren Erfolgskurs weiter fortsetzt und sich mittlerweile mit elf Punkten von der Abstiegsregion abgesetzt hat. Mir ist bei meinem kurzen Kennenlernen mit den Spielern vor zwei Wochen aufgefallen, dass das Team harmonisch, geschlossen und leistungswillig wirkt. Daran hat auch unser neuer Trainer Argirios Giannikis einen großen Anteil. Danke für die Arbeit!

Es beschäftigt mich auch ein anderes Thema: Mit großem Bedauern habe ich gestern registriert, dass die DFL die Verhandlungen mit dem einzig übrig gebliebenen Investor auf Druck der aktiven Fanszene abgebrochen hat. Es ist zweifelsfrei ein Sieg für die Ultras, aber eine große Niederlage für die weitere Entwicklung des deutschen Fußballs. Die DFL und auch die Fans hätten mit diesem Milliarden-Deal ohne Stimmrecht keinen Nachteil gehabt, sondern deutliche Vorteile daraus gezogen.

Was bedeutet das Aus der Verhandlungen mit dem Milliarden-Investor für die DFL?

Umfrage endete am 07.03.2024 10:00 Uhr
Der Fußball muss geschützt werden!
58% (2883)
Die DFL hat sich ab sofort erpressbar gemacht!
23% (1155)
Der deutsche Fußball wird sportlich und wirtschaftlich noch weiter abgehängt werden.
19% (941)

Teilnehmer: 4979

Die Vertreter von 24 Klubs aus der 1. und 2. Bundesliga hatten für den Investoren-Einstieg gestimmt, und jetzt will die DFL davon nichts mehr wissen, und das nur, weil man vor den lauten und organisierten Fans Angst hat? Aber was ist mit den friedfertigen Fans und Familien, die den Fußball ebenfalls lieben? Warum werden diese Stimmen nicht gehört?

Wenn sich der deutsche Fußball weiter vor der Zukunft verschließt, wird das gravierende Konsequenzen auf das sportliche Niveau sowie die Inlands- und Auslandsvermarktung haben. Leidtragender wird am Ende der Konsument (der Fan) sein, der etwa mit höheren Kosten bei den Eintrittspreisen oder im Merchandising rechnen muss. Ist es das, was die aktive Fanszene will? Damit ist aus meiner Sicht niemandem geholfen.