VON OLIVER GRISS UND IMAGO (ARCHIVBILD)

Bei der 0:1-Heimpleite gegen den neuen Tabellenzweiten SSV Ulm am vergangenen Samstag gab es in den Kiosken hinter der Westkurve des Grünwalder Stadions temporär kein Bier mehr. Sofort machte sich in den Social Media-Kanälen schnell Unmut breit - so nach dem Motto: "War der Caterer schlecht vorbereitet? Warum machen wir das nicht selbst?" Oder: "Wir haben die teuersten Eintrittspreise der Dritten Liga, schaffen es aber nicht, dass 90 Minuten Bier für alle da ist."

Gegenüber db24 klärt Lorenz Stiftl, Betreiber der Stadion-Gastronomie, auf: “Beim Spiel gegen SSV Ulm haben wir wieder live erleben müssen, wie marode das Stadion und seine technische Ausstattung ist. Zum Leidwesen der Stadiongäste, gab es gleich bei zwei Leitungen technische Probleme. Der Strom im Stadion fällt immer wieder aus.” Schwere Kritik an den Gegebenheiten auf Giesings Höhen. Stiftls deutlicher Vorwurf: “Die Einrichtung hat längst ihre Kapazität weit überschritten. Deshalb überprüfen wir immer alles im Vorfeld.” Doch diesmal half selbst die ganze Kontrolle vor dem Anpfiff nichts: die Technik machte den Bier-Freunden während der Partie einen Strich durch die Rechnung.

Stiftls Wunsch für die Zukunft: “Wir freuen uns, wenn die Stadionsanierung in die Realität umgesetzt werden kann. Bier war am Samstag ausreichend da. Das ärgert uns auch und tut uns für die Gäste leid.“

Doch wann im Grünwalder Stadion zu einer Sanierung kommt, ist angesichts der unterschiedlichen Standpunkte zwischen 1860 München und der Stadt München immer noch offen. Und dann kommt natürlich auch noch erschwerend hinzu, dass die Rohstoffpreise durch die Decke gehen und ein Umbau immer teurer wird. Von den zunächst veranschlagten 77 Millionen Euro ist man mittlerweile längst im dreistelligen Millionen-Bereich.

Ob der neue Löwen-Geschäftsführer Oliver Mueller bald Ergebnisse in der Stadion-Frage liefern kann?

Die Löwen zahlen pro Saison rund 1,5 Millionen Euro Stadienmiete - und sind damit auf Drittliga-Niveau einsame Spitze.