db24-Tippexperte Reich: "Was mit Sitzberger gemacht wurde, ist eine Sauerei!"
- VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
- 08.03.2024 07:57
- 77 Kommentare
VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
Meister-Löwe Hansi Reich (81) muss in diesen Tagen in der Wolfart-Klinik in Gräfelfing verweilen - der Grund ist aber alles andere als schlimm: Der 1860-Star aus den großen 60er Jahren hat nach 31 Jahren eine neue künstliche Hüfte bekommen. Deswegen wurde der frühere Verteidiger auch in den letzten Spielen nicht auf der Tribüne des Grünwalder Stadions gesichtet. “Das Heimspiel gegen Ingolstadt war mein letztes”, berichtet Reich gegenüber db24: “Der Fußball ist auf jeden Fall besser geworden - in jeder Hinsicht. Ich bin froh, dass es momentan so aussieht, dass die Mannschaft nichts mehr mit dem Abstieg zu tun hat.”
Deswegen glaubt db24-Tippexperte Reich, der 141 Bundesligaspiele für die Löwen absolviert hat und damit im vereinseigenen Ranking auf Platz neun steht, dass die Löwen auch heute in Dresden nicht verlieren: “Ich traue 1860 ein 1:1 zu.” Trainer Agis Giannikis findet Reich übrigens eine ansprechende Wahl. “Der Mann macht das richtig gut. Wir hatten viele Trainer mit einer großen Goschn. Giannikis ist ein ruhiger Trainer. Mir gefallen solche Trainer besser, bei denen die Sachlichkeit über allem steht. Klugscheißer gibt es im Fußball genug.”
Viel mehr Sorgen als der Sport macht Reich, der zu den ganz großen Gesichtern der Löwen zählt, seit Jahren die katastrophale Außendarstellung: “Das ewige Theater mit Robert Reisinger und Hasan Ismaik muss aufhören - das ist schlimm und nervt nur noch. Was sollen die ständigen Hasstiraden im Stadion gegen Ismaik? Warum wird das so einfach toleriert? Was soll das? Welcher Sponsor will damit in Verbindung gebracht werden?” Ismaik sei aus seiner Sicht zu lange gutgläubig gewesen. “Er hat nie eine schlechte Absicht gehabt, wurde aber schlecht beraten. Mit Gerhard Poschner ging’s richtig bergab. Der hatte zu viel Vollmachten bei 1860.” Poschner war eine Entscheidung der Vereinsseite.
Der negative Höhepunkt war für Reich aber die stillose Ausbootung von Ex-Vize-Präsident Hans Sitzberger: “Was mit Sitzberger gemacht wurde, ist für mich eine Sauerei. Aber das passt zu diesem Verein. So geht man nicht mit Menschen um, die sich verdient um 1860 gemacht haben. So wie ich Sitzberger kennengelernt habe, ist er eine ehrliche Haut, ein korrekter Mann und ein richtiger Anhänger von 1860. Er würde den Löwen nie schaden. Ich frage mich: Wer hat das zu verantworten? Das muss unbedingt aufgeklärt werden!”
Über Präsident Robert Reisinger will Reich nur wenig sagen: “Ich kenne ihn eigentlich nur vom ‘Grüß Gott’ sagen. Aber zerrissen hat er in den letzten sieben Jahren eigentlich wenig. Es ist immer nur Streit. Das geht so nicht.”
Dass bei 1860 immer nur Theater ist, kann Reich aus eigener Erfahrung bestätigen: “Bei uns war früher auch immer Wirbel, aber da war wenigstens der Erfolg noch da. Jetzt dümpelt 1860 in der Dritten Liga rum und alle finden es lustig. Damit kann ich nichts anfangen.” Reich fragt sich sowieso, wie 1860 immer seine Funktionäre fischt: “Mayerhofer, Dr. von Linde - und dann wurde irgendwann Wettberg als Präsident gehandelt? Das war ein Witz! Wer bringt diese Leute immer in Stellung? Man kann ja Fehler machen, das gehört zum Geschäft. Aber bei 1860 hat man das Gefühl, dass sie es bewusst darauf anlegen.”
Reichs Wunsch: “1860 braucht eine Kommandobrücke, auf die alle Löwen stolz sein können. Nur so geht es wieder nach oben. Anders kann das nichts werden.” Zur Mitgliederversammlung im Sommer kann Reich übrigens nicht gehen: “Ich habe vor vielen Jahren meine Mitgliedschaft zurückgegeben.” Aus Protest.