Die Nummer 8 in Bayern
- VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
- 11.04.2024 14:58
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VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
Klar, emotional fixt 1860 München immer noch die Menschen. Jedoch verliert der Klub immer mehr an Strahlkraft. Vor allem außerhalb des Stadtteils Giesing nimmt kaum einer noch Notiz vom Altmeister von 1966. Das liegt zum einen an der chronischen Streitlust, der aussichtslosen Politik sowie der sportlichen Trostlosigkeit: Zwar werden die Löwen sich retten, doch stehen sie in der Dritten Liga auf Platz 14 - damit belegen die Sechzger in der Bayern-Tabelle auf Rang 8. Übrigens als letztes Profi-Team des Freistaats. Regionalliga-Spitzenreiter Würzburg und die DJK Vilzing sind schon die nächsten Klubs auf den Plätzen neun und zehn.Immerhin liegt die zweite Mannschaft des FC Bayern nicht mehr vor Sechzig. Ein schwacher Trost für die geschundene Löwen-Seele. Vorne liegen Bayern, Augsburg, Fürth, Nürnberg, Regensburg, Haching und Ingolstadt. Erst dann kommt der Giesinger Turn- und Sportverein.
Am Sonntag beim längst ausverkauften Drittliga-Derby in Regensburg (13.30 Uhr, db24-Ticker) können die Giannikis-Löwen wieder etwas fürs Prestige tun - und für eine mögliche Verbesserung in der Bayern-Tabelle: Zwar können die Blauen die Oberpfälzer im Ranking nicht mehr mehr überflügeln, aber zumindest auf dem Weg zurück in die Zweite Liga ein bisschen ärgern. “Es geht um drei Punkte”, sagt Giannikis auf db24-Anfrage: “Für uns ist das Spiel wichtig, um als Sechzig ein gutes Gesicht gegen den Tabellenführer zu zeigen - und auch gegen Topteams der Liga zu beweisen, dass wir konkurrenzfähig sind. Das sind unsere ersten Ambitionen.”
Und der Blick auf die Bayern-Tabelle? Ist für die Fans auf jeden Fall ernüchternd. Giannikis versteht das, sieht aber zunächst nur die Sicherung des Klassenziels als seine Kernaufgabe: “Meine Ambition ist, soviele Spiele wie möglich noch zu gewinnen und wenn wir andere bayerische Vereine überholen, ist das ein schöner Nebeneffekt. Wenn man die Verantwortung hat, dass die Mannschaft die Klasse hält, ist das die Priorität. Sobald der Klassenerhalt geschafft ist, ist es natürlich das Ziel, soweit wie möglich noch nach oben zu kommen.”
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Doch wie lange können sich die Löwen-Fans mit mittelprächtigem Drittliga-Fußball noch arrangieren? Die SpVgg Unterhaching bandelt gerade mit dem FC Bayern an (um sich weiter zu entwickeln), die Roten bauen selbst ihrerseits die Säbener Straße zum wiederholten Male um, um modern zu bleiben - und was macht Sechzig? Die aktuelle Führung um Präsident Robert Reisinger will den Steuerknüppel nicht aus der Hand geben, sieht sich trotz Stagnation in vielen Bereichen auf dem richtigen Weg. In knapp zwei Wochen will die von Reisinger durchgesetzte neue 50+1-Geschäftsführung um Oliver Mueller und Dr. Christian Werner den “neuen Biss der Löwen” vorstellen.