VON OLIVER GRISS

"60 Minuten Sechzig" war am Samstagabend um kurz vor 22 Uhr schon in der Verlängerung, als der frühere Bundesliga-Profi Moritz Leitner in den Live-Videochat von Instagram kam und mit uns über den Löwen-Absturz plauderte, aber auch über seinen geplatzten Comeback-Versuch bei 1860 München und die Angst im Kampf um den Klassenerhalt. Der 31-Jährige, der zuletzt in der Baller League für Furore gesorgt hat, glaubt aber nicht, dass 1860 absteigt: "Ich weiß jetzt nicht genau, gegen wen es noch geht. Aber die anderen Mannschaften müssten ja alles gewinnen, es müsste ja mit dem Teufel zugehen, wenn das passiert. Ich glaube schon, dass die Löwen in der Liga bleiben."

Dass die Löwen innerhalb von 12 Monaten zweimal im Grünwalder Stadion verdient gegen Borussia Dortmund 2 verloren haben, kann Leitner nicht nachvollziehen. “Ich habe mir MagentaSport angemacht, das Ergebnis spricht für sich - natürlich”, so Leitner nach dem 1:2 gegen die BVB-Bubis: “Ich verstehe nicht, wie man gegen eine zweite Mannschaft, auch wenn das eine gute U23 ist, zweimal daheim verlieren kann. Als Herrenmannschaft muss man das komplett anders angehen. Da geht’s nicht um Qualität und auch nicht darum, was um den Verein herum geschieht. Da muss jeder Spieler wissen, was los ist - und dann gehe ich als Sieger vom Platz…”

Gerne hätte Leitner bei 1860 gerne selbst mit angepackt. Doch dazu kam es nicht - obwohl es auch Gespräche gab. “Es gab vor gewisser Zeit den Wunsch, zurück zu 1860 zu gehen.” Doch beide Parteien fanden schließlich nicht zueinander. “Am Gehalt lag es nicht”, wehrt er ab.

Traurig macht Leitner auch die Tatsache, dass 1860 keine Ehemaligen in den Verein holt. Bis auf Ex-Kapitän Stefan Lex ist aktuell kein Ex-Spieler an der Grünwalder Straße 114 integriert. Und Leitner nennt ein gutes Beispiel, wie Tradition bei anderen Klubs gepflegt wird: “Marco (Reus, d.Red.) gibt seinen Abschied bekannt - und einen Tag später heißt es, er kommt 1000 Prozent in anderer Funktion zurück.” Man brauche bei den Löwen Funktionäre und Mitarbeiter, die den Klub verstehen.

In der Insta-Leitung war gestern übrigens nicht nur Mo Leitner, der aktiv sich einschaltete, sondern auch Ex-Kapitän Julian Weigl, der frühere Bundesliga-Keeper Michael Hofmann, Ex-Löwen-Trainer Uwe Wolf und sogar Halle-Trainer Stefan Reisinger.

Am Anfang der Sendung versuchten Störenfriede das Format zu crashen - deswegen mussten wir nochmal neu starten. Insgesamt waren in der Spitze über 300 Interessierte dabei.