VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Kurz nach dem Hachinger 1:0-Sieg in Halle hat nach db24-Infos SpVgg-Präsident Manni Schwabl zahlreiche Dankesbotschaften in Empfang genommen, darunter telefonisch von 1860-Geschäftsführer Dr. Christian Werner sowie SMS-Nachrichten von Robert Reisinger und Ex-Vize Hans Sitzberger. Auch etliche Löwen-Fans haben sich in Unterhaching ausdrücklich für die Nachbarschaftshilfe den Hut gezogen, die vermutlich den Altmeister von 1966 gerade noch von der Schippe springen lässt. 1860 kann am Freitag mit einem Punkt in Essen alles klar machen - und wenn das nicht funktioniert, reicht am Samstag ein Bielefelder Remis gegen Halle zum Klassenerhalt der Löwen.

Die Saison gleicht zwei Spieltage vor dem Ende einem Fiasko - ob es ausgerechnet in der neuen Spielzeit zu einem Kurswechsel mit weniger Geld kommt? Eher unwahrscheinlich: Die aktuellen Amtsinhaber fühlen sich wohl in ihrer Rolle und sehen sich dank der aktiven (lautstarken) Fanszene auf dem richtigen Kurs. Viele neutrale Fans haben längst resigniert, weil sie keine starke Opposition sehen - und in den e.V.-nahen Postillen wird bereits für den neuen Jugend-Kurs geworben und vor zu viel Ehrgeiz gewarnt.

Willkommen beim Giesinger Breitensportverein.

Das Bündnis hat zwar fähige Leute im Team, aber wirkt so zahm wie die Löwen derzeit auf dem Spielfeld. Kommen Klaus Lutz, Martin Gräfer, Thomas Hirschberger & Co. nicht mit einem straffen Wahlprogramm mit der ein oder anderen (finanziellen) Überraschung um die Ecke, wird es äußerst schwer für die Herausforderer, die Löwen-Familie zu überzeugen, zur Mitgliederversammlung am 16. Juni zu kommen.

Alles erinnert irgendwie ans Team Profifußball, das seinerzeit kläglich mit 0:9 gescheitert ist.

Was wählen Sie am 16. Juni: BündnisZukunft oder Pro1860?

Umfrage endete am 21.05.2024 17:00 Uhr
BündnisZukunft (u.a. Klaus Lutz, Martin Gräfer, Thomas Hirschberger)
44% (2246)
Ich bin leider nicht wahlberechtigt bzw. verhindert.
35% (1817)
Pro1860 (alter Verwaltungsrat plus 2)
11% (564)
Ich suche mir von den 24 Kandidaten die besten raus.
10% (497)

Teilnehmer: 5124

Vielleicht hat sich auch gerade deswegen Präsident Robert Reisinger zuletzt gedacht, dass er eine weitere Periode an seine Amtszeit bis 2025 dranhängt. Gegenüber der “tz” sagte der 60-Jährige zuletzt: “Ich bin bis 2025 gewählt, danach schauen wir…Macht ja Spaß, zumindest meistens.”

Für Reisinger, der vor einigen Jahren noch verkündete, dass die Löwen im Jahr 2024 in einem umgebauten Grünwalder Stadion in der Zweiten Liga spielen, sei Kontinuität in der Chefetage wichtig: “Ich denke, dass es bei Sechzig ein Novum ist in den letzten 20 Jahren, also seit Wildmoser, dass ein Präsident das so lange aushält. Das macht schon was aus, wenn im Präsidium oder auf der Funktionärsebene Kontinuität herrscht. Das sieht man ja auch bei uns, denn allen Unkenrufen zum Trotz sehe ich keine Stagnation.” Dass diese Meinung sehr eigenwillig ist, ist typisch für das neue (erfolglose) Sechzig.

Und was macht der aktuelle Verwaltungsrat, der Reisinger bereits zweimal in Teilen vorgeschlagen hat? Nach den Eskapaden um Ex-Vize Hans Sitzberger versuchen Seeböck, Walch & Co. möglichst unauffällig durchzukommen bis zur MV. Ob der Plan aufgeht?