VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Ex-Präsident Gerhard Mayrhofer (von 2013 bis 2015) beobachtet mit Argusaugen die Szenerie bei 1860 München - gegenüber der “AZ” spricht der Unternehmer über:

die Lust am Zestören bei 1860: “Hasan Ismaik ist in dieser Konstellation noch das geringere Übel. Der Investor ist gewiss nicht einfach, er knüpft seine Zahlungen gerne an schwerlich erfüllbare Forderungen und schachert bis zum Schluss, bevor er dann das Geld überweist. Das ist natürlich konfliktbehaftet und es war bei uns damals auch oft schwierig. Aber was noch schlimmer ist und mir überhaupt nicht gefällt, ist, dass man inzwischen alles auf Hasan Ismaik projiziert. Ob das die Ultras sind, der Präsident oder die ganze Vereinsführung: Ismaik ist einfach an allem schuld - anscheinend auch für das eigene Versagen.”**

das Wirken von Robert Reisinger: “Ich habe es ja schon einmal gesagt: Ich halte Reisinger als Präsident für völlig ungeeignet. Das mögen manche auch von diesem Mayrhofer gesagt haben, sollen sie ihre Meinung haben. Reisinger ist ein Mensch mit viel destruktiver Kraft. Damals zu meiner Zeit wollte er Geschäftsführer werden und war im Auswahlprozess, aber wir haben uns damals aus guten Gründen gegen ihn und für Markus Rejek entschieden. Danach hat er viel gegen uns - und mich - gestänkert, das scheint der Mann nie verziehen zu haben. Danach hat er mich mal als Vereinsschädling bezeichnet. Das gebe ich hiermit gerne an ihn zurück. Aktuell erinnere ich nur an den Fall Hans Sitzberger: Der Hans trägt Sechzig im Herzen, hat sich für den Verein aufgeopfert. Er ist einer der loyalsten Löwen, den ich je kennengelernt habe. Reisinger und der Verwaltungsrat haben sich ihm gegenüber geradezu ekelhaft verhalten - und ihn eliminiert. Man muss sich das mal vorstellen: Ein Vizepräsident, der sich ein konstruktives Miteinander wünscht, muss gehen. Solange dieser Verein derart gespalten ist, dass Andersdenkende so behandelt werden, ist Sechzig nicht zu helfen.”

die Rolle von Pro1860: “Ich musste damals im Rahmen meines Präsidenten-Castings bei Herbert Bergmaier (Pro1860-Vorstand und Herausgeber des “Wochenanzeigers”, d. Red.) antanzen und vorsprechen. Das kam mir extrem seltsam vor, schließlich hatte dieser Mann keinerlei Amt bei 1860. Damals war der Einfluss solcher Strömungen sehr groß und ich bin mir sicher, dass sich das nicht verändert hat. Bei Sechzig gibt es mehr oder weniger finstere Mächte und einflussreiche Menschen, die in die gleiche Richtung ziehen und durch ihr mehr oder weniger öffentliches Wirken dafür sorgen, dass sie Sechzig zu ihrem Verein formen.”

die Macht der Kontrolleure: “Der Verwaltungsrat ist ein mächtiges Gremium, das den Präsidenten vorschlägt, kontrolliert und gerne auch mal steuert: Wenn ein Funktionär zu nahe an Ismaik dran war, wollte man ihn nicht mehr. Zu meiner Zeit war das Sportchef Gerhard Poschner. Es war ein einziges Schmierentheater, bis er weg war. Das Aus von Geschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer sah ähnlich aus. Gestützt wird dieser Kurs von den Ultras und den Mitgliedern, die von der Vereinsführung mobil gemacht werden. Meine Frage ist, weil sie diesen Spruch ja so gerne für sich reklamieren: Sollte Sechzig nicht der Verein von allen Mitgliedern sein?”

Das komplette und vor allem lesenwerte Mayrhofer-Interview lesen Sie unter DIESEM LINK.