VON OLIVER GRISS

Der Löwen-Fanclub Frauenbiburg ist der älteste 1860-Fanclub der Welt. Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik (46) besucht heute um 19.30 Uhr im Landgasthof Räucherhansl in Oberteisbach die Löwen-Anhänger aus dieser Region.

Albert Wieselberger, Mitglied beim Fanclub Frauenbiburg und Teisbach, erklärt: “So kann es im Verein einfach nicht mehr weitergehen. Wir als Sechzgerfans möchten, dass der Verein endlich wieder Erfolg hat und nicht in der Dritten Liga rumdümpelt.” Sein Wunsch: “Bei 1860 muss endlich wieder an einem Strang gezogen werden.”

Christine Jodlbauer, die frühere Aufsichtsrätin des TSV 1860, wird heute ebenfalls in Oberteisbach dabei sein. “Ich habe mich vor sieben Jahren sehr weit bei db24 aus dem Fenster gelehnt - es ist nahezu alles so gekommen, wie ich es prophezeit habe. Leider”; erklärte die 80-Jährige. Jodlbauer hatte seinerzeit vor den Strukturen bei den Löwen gewarnt: “Schon zu meiner Zeit wurde 1860 unterwandert.” Und: “Ich konnte diese Art von Vereinspolitik nicht mehr ertragen. Sie hat mich erdrückt. Deswegen kann ich Peter Cassalette verstehen, dass er nun zurückgetreten ist”, erklärte Jodlbauer 2017 gegenüber dieblaue24: “Diese Menschen haben nur eines im Kopf: Zu manipulieren und Politik zu machen - ohne Rücksicht auf Verluste. Die Fans und der Profi-Fußball sind ihnen egal. Ab dem ersten Tag wurde Ismaik mit Hilfe der Presse in ein schlechtes Licht gestellt. Sie wollten alle nur sein Geld. Es wurden viele, viele Fehler gemacht.”

Die frühere Bürgermeisterin von Dingolfing wird auch am Sonntag zur Mitgliederversammlung nach München-Freimann reisen. “Bei uns ist viel Reklame gemacht worden, dass möglichst viele zur MV reisen. Ich werde auf jeden Fall kommen.”

Dass die Löwen mit Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik 2011 diese Partnerschaft eingegangen sind, begründet Jodlbauer so: “Ich war damals im Aufsichtsrat. Ismaik war die einzige Chance, sonst wären wir insolvent gegangen. Es wäre alles kaputt gewesen - und den Fußball würde es nicht mehr geben. Wir mussten die Anteile an der Arena verkaufen, weil wir kein Geld hatten - und mussten dann ein paar Jahre später den Rettungsanker werfen. Es war keiner da, der uns helfen wollte. Wir hatten schon Sponsoren, aber leider nicht in der Fülle, wie sie 1860 benötigt.”