Verständnis für die Löwen
- VON OLIVER GRISS
- 27.06.2024 14:17
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VON OLIVER GRISS
Am Donnerstagmittag veröffentlichte der TSV 1860 eine Meldung, die bei den Fans - sagen wir es mal so - äußerst kritisch bewertet wird. "Dann schaut die Spiele halt keiner mehr!" Oder: "Noch mehr, um die treuesten Fans auszubeuten! Und: "Löwen-TV - das neue DAZN!" Das sind noch die harmlosesten Kommentare der Anhängerschaft.Der Auslöser: Die Drittliga-Löwen wollen mit dem Teststart am Samstag in Sulzemoos künftig pro TV-Übertragung der Spiele 2,99 Euro pro Partie oder 24,99 Euro für das Paket verlangen (zuvor war das Angebot jahrelang kostenlos) - im Gegenzug gibt es eine bessere Qualitiät, mehr Kameras und Stadionsprecher Sebastian Schäch als Kommentator. Sozusagen einer aus dem Inner Circle, der die Übertragungen zum Liveerlebnis machen soll. Diesen Schritt haben sich die Löwen nicht leicht gemacht, aber die Blauen passen sich damit nur dem Wettbewerb an. In der Vergangenheit schauten bei Testkicks bis zu 12.000 Fans zu. Angenommen, es bleiben nur noch die Hälfte, wäre das immer noch eine schöne Stange Geld. Rund 18.000 Euro Umsatz pro Partie - freilich ohne Abzüge.
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Die Aufregung der Fans ist aus unserer Sicht nicht angebracht, denn irgendwie muss der Spass auch finanziert werden: Personal, Vorbereitung, Technik - ja, und dann ist der TSV 1860 eben auch ein Wirtschaftsunternehmen, das seit Jahren defizitär arbeitet und Geld einspielen muss, um das Minus so gering wie möglich zu halten. Auch die Eintrittspreise werden weiter steigen. Die Sitzplatz-Löwen im Grünwalder spüren das jetzt schon am eigenen Geldbeutel. Die Maßnahmen der beiden Geschäftsführer Oliver Mueller und Christian Werner sind nachzuvollziehen. Irgendwo muss das Geld ja herkommen - und leichter wird es bei der vorherrschenden Außendarstellung der Löwen nicht, neue potente Sponsoren für sich zu gewinnen. Auch wenn Präsident Robert Reisinger eine andere konträr andere Meinung hat, dass sich Sechzig leicht vermarkten könne…
Die Kosten wurden in den letzten Jahren nicht geringer, die teilweise auch durch die eigenen Fans verursacht werden: Allein weit über 100.000 Euro mussten in der abgelaufenen Saison auf das DFB-Strafkonto überwiesen werden - und das nur, weil Chaoten glauben, das Stadion als Spielweise für ihre Gedankengänge benutzen zu können. Dabei ist der Fußball auch ohne Pyrotechnik, Hass und politische Botschaften ein Genuß - siehe die aktuell laufende EM in Deutschland. Fußball kann verbinden, vorausgesetzt man will…