Neuer Mittelfeld-Chef Jacobsen: Lob & Kritik für die Löwen
- VON OLIVER GRISS UND CHRISTINA PAHNKE (FOTOS)
- 07.07.2024 12:57
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VON OLIVER GRISS UND CHRISTINA PAHNKE (FOTOS)
Thore Jacobsen (27) hat nicht lange gebraucht, um seine Rolle beim TSV 1860 zu finden. Bei beiden Testspielen im Rahmen des Trainingslagers in Windischgarsten gegen Blau-Weiß Linz (1:1) und Racing Straßburg (2:1) zeigte der ablösefreie Neuzugang aus Elversberg sofort, dass er eine Verstärkung sein kann: Er gab sofort den Chef im zentralen Mittelfeld. Technisch überdurchschnittlich, ruhig am Ball, lösungsorientiert - und immer mit dem Blick für den Nebenmann. Das könnte passen...Seine Analyse auf dem 1860-Instakanal zu den beiden Härtetests könnte nicht besser formuliert sein: “Ich fand beide Spiele in Ordnung. Wir haben aber gesehen, dass wir noch viel Sachen haben, an denen wir arbeiten müssen. Gerade in den ersten Minuten gegen Straßburg sind wir noch viel hinterher gelaufen. Aber positiv war, dass wir kompakt gestanden haben und nicht viele Chancen zugelassen haben. Aber trotzdem bin ich schon der Meinung, dass wir schon mehr unser eigenes Spiel durchbringen sollten, auch wenn das ein französischer Erstligist war.” Was er meint: 1860 dürfe nicht nur reagieren, sondern müsse selbst das eigene Spiel aufziehen.
Und genau das hat 1860 in der letzten Saison gefehlt: Einer, der sich nicht blenden lässt. Das kann sich eigentlich nur positiv auswirken auf die Löwen, die bekanntlich schnell zu einer gewissen Gemütlichkeit neigen. Jacobsen scheint einer zu sein, der auch mal gegen die Mainstream-Meinung schwimmt.
Der frühere Jugend-Nationalspieler (U15 bis U20) selbst fühlt sich bei den Löwen gut aufgenommen, dazu beigetragen hat am vergangenen Freitag auch der Rafting-Ausflug in Oberösterreich: “Ich kannte ja schon einige und habe auch mit Jesper Verlaat und David Philipp zusammengespielt. Die Jungs haben es mir einfach gemacht. Ich bin froh, hier zu sein.” Eine Wohnung hat Jacobsen in München auch schon gefunden - im schicken Glockenbachviertel.
Dass die Löwen von knapp 100 Fans nach Windischgarsten begleitet wurden, findet Jacobsen, der beim HSV und Werder ausgebildet wurde, positiv: “Man merkt schon, dass es viele weiß-blaue Fans gibt. Ich kenne das aus Magdeburg, dass eine ganze Region hinter dem Verein steht. Da war es ähnlich. Mich freut das, auch diese Fannähe zu spüren. Ich hoffe, dass wir das den Fans in der Saison zurückgeben können.”