VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Das Stadtderby am 28. April in Unterhaching (0:2) konnte nur mit 26-minütiger Verspätung angepfiffen werden - der Grund: Löwen-Ultras hatten mit einem XXL-Plakat die Fluchtwege versperrt. Trotz mehrfacher Aufforderung durch den Stadionsprecher waren die Fans zunächst nicht bereit, die Banner abzuhängen. Klaus Lutz, zuletzt Verwaltungsratskandidat des TSV 1860, betitelte diese Anhänger in seiner Erregung als "Abschaum".

Der DFB schreibt in seiner aktuellen Stellungnahme: “Vor dem Drittligaspiel bei der SpVgg Unterhaching wurde festgestellt, dass im Münchner Fanblock ein etwa 30 Meter langes Banner zwei Fluchttore in den Innenbereich versperrte, eines davon vollständig. Dieses Banner wurden trotz entsprechender Stadiondurchsage zunächst weder verändert noch abgehängt. Nachdem sich Einsatzkräfte der Polizei etwa fünf Minuten vor dem geplanten Spielbeginn vor den Gästeblock begaben, wurde die Zaunfahne nach oben und kleinere Banner nach unten gehängt beziehungsweise entfernt. Zu einer weiteren lagemäßigen Veränderung des Banners waren die 1860-Anhänger nicht bereit. Nachdem im Innenbereich hinter dem Tor die Anzahl der Polizei- und Sicherheitskräfte verstärkt wurde, konnte das Spiel mit einer Verzögerung von ungefähr 26 Minuten beginnen.”

Jetzt hat das DFB-Sportgericht für dieses Fehlverhalten inklusive Pyrotechnik-Vergehen sowie Becher- und Flaschenwürfen das Strafmaß bekannt gegeben: Die Löwen müssen 18.100 (!) Euro an den Verband überweisen. Davon kann der Verein bis zu 6.000 Euro für sicherheitstechnische oder gewaltpräventive Maßnahmen verwenden, die dem DFB bis zum 31. Dezember nachzuweisen wären.

In der Strafen-Tabelle liegt der TSV 1860 mit 124.750 Euro auf Platz 5 in der Dritten Liga. Für die Löwen ist diese Summe einschneidend. Überall an der Grünwalder Straße 114 wird gespart. Die Frage wird sein: Wie bekommt Finanz-Geschäftsführer Oliver Mueller, der sogar beim Tape-Verband sparen will, diese Problematik in den Griff? Die nächsten Wochen werden zeigen, welche Lösungen der ehemalige Geschäftsführer des DEL-Klubs Kölner Haie präsentiert. Auch daran wird Mueller gemessen.