Toto-Pokal-Auslosung: TSV Ziemetshausen verzichtet freiwillig auf 1860 - Löwen müssen gegen Kreisklassen-Verein ran
- VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
- 20.07.2024 07:14
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VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen…
Der TSV Ziemetshausen wird am Freitagabend als erster Kreissieger gezogen und sorgt für ein Novum im bayerischen Toto-Pokal: Der schwäbische Bezirksliga-Aufsteiger sucht sich nicht den TSV 1860 München aus, sondern wählt den Regionalliga-Absteiger FC Memmingen. Ziemetshausens Abteilungsleiter Georg Stötter begründet seine Entscheidung: “Unser Stadion ist nicht so groß, da passen maximal 700 bis 800 Zuschauer rein. Daher können wir uns die ganz großen Gegner wie den TSV 1860 München nicht aussuchen. Wir müssen kleinere Brötchen backen, weil wir unbedingt daheim spielen und das Spiel auch als Event feiern wollen. Daher haben wir uns für das Derby gegen den FC Memmingen entschieden – das sind nur 57 Kilometer von Ziemetshausen.“
Ausgewählt hat die Löwen dafür der SSV Kasendorf aus Oberfranken. Die Partie wird voraussichtlich am 6. August um 18.30 Uhr ausgetragen. “Nach dem ersten Los dachte ich schon, dass die Spannung raus ist. Aber so ist das natürlich überragend für uns. Bei uns gibt es ganz viele Löwen-Fans”, erklärte Vorstand Stefan Lanzendörfer: „Das ist für unseren Verein das absolute Traumlos. Wir hatten schon mal den 1. FC Nürnberg bei uns zu Gast, da waren ungefähr 4500 Fans da. Und da wollen wir wieder hin!“
Kurioses aus dem Landkreis Kulmbach am Rande: Der SSV Kasendorf hat nach einem Trainerwechsel und vielen Spieler-Abschieden seine Mannschaft aus der Bezirksliga abgemeldet, startet stattdessen jetzt in der Kreisklasse. Die Vorstandschaft schrieb im Mai, nachdem es nicht gelungen sei, eine bezirksliga-taugliche Mannschaft zusammen zu stellen: “Gestreute Gerüchte, Störfeuer, Unwahrheiten in sozialen Medien und der ein oder andere einseitige Bericht haben dazu geführt, dass dieses Ziel nicht zu erreichen war.“ Es sei nie das Ziel gewesen, die aktuelle Mannschaft zu ersetzen, sondern lediglich durch Jugendspieler zu ergänzen.”