VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Laut eigenen Aussagen war 1860-Geschäftsführer Oliver Mueller seit seinem Einstieg mehrmals im Rathaus. Das Vorhaben, den Stehhallen-Zaun des Grünwalder Stadions aufgrund mangelnder Sicht zu reduzieren, ist gescheitert. Die Sicherheitsbehörden hatten etwas dagegen (db24 berichtete exklusiv): Leidtragende sind die Fans, die Karten in den ersten Sitzreihen haben - und natürlich auch die Rollifahrer.

Geregelt sollte bis zum Liga-Start gegen Saarbrücken (Freitag, 19 Uhr, db24-Ticker) auch die Stadion-Miete sein. Ob das Volumen gleichgeblieben ist oder die Löwen eine Steigerung in Kauf nehmen mussten, wollte die Stadt München auf db24-Anfrage nicht beantworten. Es gelten “vertrauliche Vertragsvereinbarungen”, und außerdem, man stehe sowieso immer in “konstruktivem Austausch”. Es läuft aber wohl darauf hinaus, dass 1860 - wie auch in der Vorsaison - 1,6 Millionen Euro Stadionmiete abdrücken muss. Damit haben die Löwen weiterhin einen deutlichen Wettbewerbsnachteil von rund 1,5 Millionen Euro im Liga-Vergleich (u.a. fehlende Catering-Einnahmen, Vermarktung Stadion-Name).

Immerhin gab’s für die Löwen doch einen kleinen Erfolg: Der MVV-Zuschlag wird weiter ausgesetzt. “Nach einer Besucherbefragung und auf der Basis des bestehenden 49-Euro-Tickets wurde das MVV-Kombiticket für weitere zwei Spielzeiten ausgesetzt und trägt damit zur finanziellen Entlastung des Vereins sowie zur Sicherung der weitgehenden Stabilität der Ticketpreise bei”, schreibt die Pressestelle des Referats für Bildung und Sport auf db24-Anfrage.

Und wie weit sind die Gespräche bezüglich eines großen Stadion-Ausbaus am Giesinger Berg (von 15.000 auf 18.105 Fans Fassungsvermögen) zwischen Rathaus und dem Drittliga-Dino fortgeschritten? Die Antwort der Stadt ist durchaus interessant: “Bezüglich des Stadionausbaus ist die Landeshauptstadt München im Gespräch mit dem TSV 1860 München. Nach wie vor ist dafür ein langfristiges Bekenntnis des Vereins zum Städtischen Stadion an der Grünwalder Straße vonnöten.” Jedoch macht die Stadt auch klar: “Angesichts der derzeitigen Haushaltslage bräuchte es zum Ausbau allerdings sicherlich noch einmal einen Stadtratsbeschluss.”

Der alte Stadtrats-Beschluss ist aus dem Jahr 2022 und hatte rund 77 Millionen Euro für den großen Umbau vergesehen. Nachdem die Rohstoffpreise und die Löhne durch die Corona-Krise in den letzten zwei Jahren extrem gestiegen sind, ist davon auszugehen, dass ein theoretischer Umbau inzwischen im dreistelligen Millionen-Bereich liegt. Und ob der Stadtrat dies heutzutage aufgrund der schwierigen Haushaltslage in der Landeshauptstadt noch einmal zusichert, ist sehr fraglich.