VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

TSV 1860 MÜNCHEN - 1. FC SAARBRÜCKEN 0:1.

So brüllte der Löwe: Vollath (Note 3) - Reich (3/80. Danhof 4), Verlaat (3), Schifferl (3), Kwadwo (3) - Philipp (4/55. Schröter 4), Jacobsen (3), Kloss 4/73. Frey 4), Guttau (4) - Wolfram (4/73. Deniz 4), Hobsch (4/73. Schubert 4).

So spielte der Gast: Menzel - Rizzuto, Sonnenberg, Zeitz, Schumacher - Vasiliadis, Sontheimer, Krahn (73. Neudecker) - Stehle (83. Günther-Schmidt), Brünker (66. Schmidt), Rabihic (73. Naifi).

Tor: 0:1 (71.) Schmidt.

Gelbe Karten: Jacobsen - Rizzuto, Krahn.

Zuschauer/Löwenanteil: 15.000/13.700.

Schiedsrichter: Konrad Oldhafer (Note 2). Der Hamburger war ein souveräner Leiter der Partie. Auch als Saarbrückens Schlitzohr Rabihic in der ersten Hälfte versuchte, einen Elfmeter gegen Philipp zu provozieren, ließ sich Oldhafer nicht verwirren und ließ zurecht weiterspielen. Der Unparteiische lag bei fast allen Entscheidungen richtig.

Die db24-Spielwertung: Note 4,0. Um eines vorweg zu schicken: Die Partie stand auf keinem besonders hohen Niveau. Es war unübersehbar, dass sich beide Mannschaften noch finden müssen: Während 1860 mit sechs Neuen in der Startelf begann, bot Saarbrücken fünf Neuzugänge auf - da kann noch nicht alles passen. Die Löwen starteten überraschend gut, die größte Chance des Spiels gehörte Wolfram per Kopf. Auf der anderen Seite musste Rene Vollath vor einem Stürmerbein klären. Nach dem Seitenwechsel baute 1860 auch läuferisch ab, das 1:0 für die Gäste war nur noch eine Frage der Zeit und so traf Patrick Schmidt nur fünf Minuten nach seiner Einwechslung zur Entscheidung. Die Saarländer deuteten ihre große Substanz nur selten an, aber es reichte an diesem Freitagabend gegen prinzipiell bisslose Löwen.

Die db24-Kurvenanalyse: Note 3,5. Das Stadion startete lautstark wie lange nicht. Das weckte alte Gefühle. Doch je länger die Partie dauerte, desto mehr ließ die Stimmung nach. In der Schlussphase waren fast nur noch die Gäste-Anhänger zu hören. Auch die Westkurve muss sich neu finden. Es soll innerhalb der Szene viele Unklarheiten geben.

Der Giannikis-Check: Note 4. Der Löwen-Dompteur muss sich etwas überlegen mit seinem (noch) unrunden System. Kurioserweise ist 1860 die erste Station, bei der es Agis Giannikis mit dieser 4-2-2-2-Variante probiert. Aus unserer Sicht haben die Löwen nicht das Spielermaterial für diese Konstellation, vor allem die Außenverteidiger können mit dieser Marschroute nicht liefern. Auch deswegen hängen die Stürmer in der Luft. Der Weg zum Tor ist prinzipiell zu weit. Wie viele Spiele braucht 1860, um sich selbst einzugestehen, es anders machen zu müssen. Es fehlt außerdem an Geschwindigkeit - in der zweiten Hälfte war das Loch zudem zwischen Abwehr und Angriff zu groß. Hier hätte Giannikis frühzeitig entgegensteuern können (müssen).

Zum Lachen: Wenigstens die neue Bratwurst schmeckt im Grünwalder - der neue Caterer Jörg Diembs hat sich mächtig ins Zeug gelegt.

Zum Weinen: Die Anti-Ismaik-Fahne weht weiter. Peinliche Nummer für 1860.

Mein Löwen-Held: Fatih Aslan. Der Deutsch-Türke wurde nach 7,5 Jahren als Teammanager verabschiedet. Er steigt auf und wechselt zu Red Bull Salzburg. Wer will ihm den Wechsel verdenken: Talent sucht prinzipiell Veränderung, wenn es nicht voran geht.

Der beste Spieler auf dem Platz: Saarbrückens Elijah Krahn (Note 2). Der gebürtige Hamburger ist trotz seiner erst 20 Jahren schon abgewichst ohne Ende. Diesen Namen muss man sich merken. Sein Weg wird ihn über kurz oder lang in die Bundesliga führen.

Der Löwen-Spruch des Tages: “Die Löwen ohne Biss - unübersehbar in den ersten 90 Minuten der Saison.” MagentaSport-Kommentator Alex Klich.

So schaut’s aus, Sechzig: Die Giannikis-Elf muss sich an anderen Teams orientieren - Saarbrücken ist ein anderes Regal in der Dritten Liga. Hoffentlich wird’s kein verflixtes siebtes Jahr…