db24 macht den Liga-Check: 1860 ist mit Dresden der Wechsel-Meister - Ingolstadt mit nur einem Neuen in der Startelf
- VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
- 05.08.2024 11:34
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VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
Jedes Jahr wechseln die Drittliga-Klubs in schöner Regelmässigkeit ihr kickendes Personal im großen Stille aus: Der TSV 1860 wünscht sich deswegen eine faire Bewertung für seine Leistung. Nach einer durchwachsenen und am Ende torlosen Vorbereitung (0:0 gegen First Vienna, 0:2 gegen Karlsruhe, 0:2 gegen Kaiserslautern) setzte es zum Liga-Start eine 0:1-Schlappe vor ausverkauftem Haus gegen Saarbrücken - die erste Auftaktpleite seit fünf Jahren. Immer wieder hört man Aussagen - wie: Man müsse doch erst zusammenwachsen! Wir haben einen großen Umbruch hinter uns. Und so weiter und so fort. Prinzipiell ist es richtig, dass ein großer Change mehr Zeit benötigt. Bei 1860 hat man in dieser Transferperiode sogar Geld in Neuzugänge investiert. Das ist eher untypisch für die Dritte Liga.Aber: 1860 hatte dieses Mal - im Vergleich zur Vorsaison - auch einen entscheidenden Vorteil. Dafür hat man sich auch selbst auf die Schulter geklopft: Bis auf Torhüter Rene Vollath war das verpflichtete Personal schon frühzeitig zusammen, konnte die Vorbereitung gemeinsam absolvieren. Verletzte gab es auch keine zu beklagen. Erschwerend muss jedoch bemerkt sein: 1860 wechselte sein Spielsystem - von einem 4-2-3-1 in ein schwierigeres 4-2-2-2.
Je kleiner der Umbruch, desto größer die Aussicht auf sofortigen Erfolg? Lässt sich ein Trend ablesen? Nicht unbedingt: Zweitliga-Absteiger Osnabrück verlor beispielsweise mit nur drei Neuen in der Startelf mit 0:1 in Sandhausen, das fünf Neue aufgeboten hat.
Fakt ist jedoch: Keine Mannschaft hat am 1. Spieltag mehr neue Spieler (sechs) eingesetzt als die Löwen. Saarbrücken gewann mit fünf Neuzugängen bei 1860. Agis Giannikis behauptete: “Saarbrücken spielt schon länger zusammen.” Dresden setzte sich mit sechs Neuverpflichtungen mit 2:1 bei Viktoria Köln durch.
Als 1860 im Sommer 2023 in die Saison startete und mit zwei Siegen in Folge begann, brachte Ex-Trainer Maurizio Jacobacci übrigens beim 2:0-Sieg gegen Mannheim sieben (!) Neue! Auch eine Woche später hatten die Löwen sieben Neuzugänge beim 3:0 in Duisburg in ihrer Anfangsformation.
Wie lange dauert das Zusammenfinden? Rene Vollath, der neue Löwen-Torwart, erklärte auf db24-Anfrage: “Das kommt dann natürlich mit den Erfolgserlebnissen. Ich sage es immer wieder: Wenn wir einen Eckball reineiern und diese Stimmung, die zwischen Minute 15 und 30 da war, die wird dann noch mehr explodieren. Das schweißt uns zusammen. Wir brauchen Erfolgserlebnisse.”
db24 macht den Liga-Check: Wie viele Neue hatten die 20 Teams in ihrer Startelf?
TSV 1860 (0:1 gegen Saarbrücken, sechs Neue): Rene Vollath, Raphael Schifferl, Thore Jacobsen, David Philipp, Patrick Hobsch, Maxi Wolfram.
1. FC Saarbrücken (1:0 gegen 1860, fünf Neue): Phillip Menzel, Till Schumacher, Sven Sonnenberg, Elijah Krahn, Sebastian Vasiliadis.
Rot Weiss Essen (0:1 gegen Alemannia Aachen, fünf Neue): Michael Schultz, Tobias Kraulich, Ramien Safi, Jimmy Kaparos, Ahmet Arslan.
Alemannia Aachen (1:0 in Essen, vier Neue): Felix Meyer, Bentley Baxter Bahn, Soufiane El-Faouzi, Charlison Benschop.
SV Sandhausen (1:0 gegen Osnabrück, fünf Neue): Jeremias Lorch, Jakob Lewald, Besar Halimi, Marco Schikora, Dominic Baumann.
VfL Osnabrück (0:1 in Sandhausen, drei Neue): David Richter, Joel Zwarts, Niklas Niehoff.
Erzgebirge Aue (2:1 gegen Hannover 96 II, drei Neue): Maxim Burghardt, Tim Hoffmann, Mika Clausen.
Hannover 96 II (1:2 in Aue, drei Neue): Felix Göttlicher, Thaddäus Momuluh, Tom Sanne.
Borussia Dortmund II (3:0 gegen Haching, vier Neue): Yannik Lührs, Ben Vincent Hüning, Antonio Foti, Jordi Paulina.
SpVgg Unterhaching (0:3 in Dortmund, zwei Neue): Julian Kügel, Lenn Jastremski.
SC Verl (2:2 gegen Wiesbaden, vier Neue): Philipp Schulze, Max Scholze, Fynn Otto, Dominik Steczyk).
Wiesbaden (2:2 in Verl, fünf Neue): Justin Janitzek, Fabian Greilinger, Tarik Gözüsirin, Ivan Franjic, Moritz Flotho.
Hansa Rostock 1:1 gegen VfB Stuttgart II, fünf Neue): Benjamin Uphoff, Ahmet Gürleyen, Franz Pfanne, Cedric Harenbrock, Adrien Lebeau.
VfB Stuttgart II (1:1 in Rostock, zwei Neue): Kaden Amaniampong, Mohamed Sankoh.
Viktoria Köln (1:2 gegen Dynamo Dresden, vier Neue): Dudu, Enrique Lofolomo, Albi Vrenezi, Lex Tyger Lobinger.
Dynamo Dresden (2:1 bei Viktoria Köln, sechs Neue): Tim Schreiber, Aljaz Casar, Philip Heise, Christoph Daferner, Lukas Boeder, Oliver Batista Meier.
Energie Cottbus (1:2 gegen Arminia Bielefeld, zwei Neue): Henry Rorig, Tolcay Cigerci.
Arminia Bielefeld (2:1 in Cottbus, fünf Neue): Joel Felix, Stefano Russo, Lukas Kunze, Andre Becker, Mika Schroers.
FC Ingolstadt (2:1 gegen Waldhof Mannheim, ein Neuer): Tim Borkowski.
SV Waldhof Mannheim (1:2 in Ingolstadt, drei Neue): Niklas Hoffmann, Adrian Fein, Max Thalhammer.