VON OLIVER GRISS UND CHRISTINA PAHNKE (SAMPICS)

Ja, der schwer in die Kritik geratene Agis Giannikis konnte mit seiner Toto-Pokal-Mannschaft durchaus zufrieden sein: Sie ließ sich am Donnerstagabend vor 3.300 Fans in Marktoberdorf, darunter auch Ex-Löwen-Stürmer Kevin Volland, nicht lumpen und sorgte beim 10:0-Erfolg über den stark ersatzgeschwächten Bezirksligisten FC Thalhofen für ein weiteres Schützenfest. „Es war anspruchsvoller als beim letzten Mal. Wir waren genauso spielfreudig und seriös wie gegen Kasendorf. Es war ein guter Auftritt der Mannschaft", sagte der Deutsch-Grieche gegenüber den Vereinsmedien: "Thalhofen hat sehr leidenschaftlich gespielt und versucht, die Räume eng zu machen. Sie hatten zwei, drei Chancen. Es war eine gelungene Veranstaltung." Hinterher mussten die Löwen viele Selfie- und Autogrammwünsche erfüllen. Im Mittelpunkt: Aufstiegsheld Marco Hiller.

Giannikis hätte gute Erkenntnisse für das nächste Liga-Heimspiel gegen Viktoria Köln in einer Woche gewinnen können, behauptete der Löwen-Trainer: „Unsere Muster funktionieren, wir kommen in die Räume, die wir brauchen. Natürlich ist es leichter als in der Liga. Wir werden versuchen, weiter unser Spiel zu optimieren und die Abläufe weiterzuentwickeln.” Die Gegenwehr der Thalhofener war allerdings überschaubar. Positiv: Die Löwen schalteten auch nach der klaren Halbzeitführung nicht zurück und wollten unbedingt das Ergebnis zweistellig gestalten. In den Vordergrund spielte sich einmal mehr der junge Rechtsverteidiger Lukas Reich, der zusammen mit Ott immer wieder sehenswert kombinierte. Die rechte Seite war gegenüber der linken Seite deutlich im Vorteil.

Und Giannikis wird nicht müde, gebetsmühlenartig zu erklären, dass die Vorbereitung für ihn nach wie vor nicht abgeschlossen ist: “Nach dem großen Umbruch brauchen wir noch Zeit, um unser Spiel weiterzuentwickeln.“

In der Liga liegt der TSV 1860 nach den Auftaktpleiten gegen den 1. FC Saarbrücken (0:1) und VfB Stuttgart 2 (1:3) auf dem vorletzten Platz. Im Umfeld rumort es verständlicherweise nach dem historischen Fehlstart in die Dritten Liga.

Die Treffer für 1860 gegen den etwas ängstlichen Bezirksligisten erzielten Raphael Ott (3), Patrick Hobsch (2), Max Reinthaler (2), Maxi Wolfram, Fabian Schubert und Tunay Deniz. Die Löwen leisteten sich zudem den Luxus, dass Hobsch einen Elfmeter verschoß.