VON OLIVER GRISS

Hasan Ismaik hat schon vor Tagen München wieder verlassen - mit Ziel Südfrankreich. Bei 1860 gibt es Menschen, die behaupten, der Jordanier wäre spätestens im Mai 2025 Geschichte. Das Interview des Mehrheitsgesellschafter mit der AZ-Reporter Matthias Eicher liest sich jedoch anders. Darin spricht der 47-Jährige über:

seine erfolgreiche Wohnungssuche: “Ich habe mehrere Gebäude in verschiedenen Stadtvierteln besichtigt, etwa in Grünwald oder Harlaching. Ich habe in Thalkirchen eine schöne Villa gefunden und werde sie mieten, um erst einmal darin zu leben und zu sehen, ob ich mich wohlfühle. Wenn ich im Hotel bin, habe ich regelmässig mit bekannten Sportlern und Funktionären zu tun. Ich möchte künftig noch mehr Leute hier kennenlernen.”

seine Treue zu 1860: “Wenn ich ein Ziel habe, gebe ich nicht auf. Deswegen habe ich auch kürzlich gesagt, dass das keine Niederlage war. Ich werde so lange kämpfen, bis ich mein Ziel erreicht habe: 1860 eine erfolgreiche Zukunft zu ermöglichen. Mein Bruder Yahya und Saki Stimoniaris werden hier meine Ansprechpartner in den Gremien bleiben, aber ich werde ebenfalls ein offenes Ohr für alle Gesprächspartner haben: Mein Ziel ist es auch gar nicht, Pro1860 oder die Ultras auf meine Seite zu ziehen. Ich möchte ihnen zeigen, dass 1860 erfolgreich sein kann, ohne seine Seele zu verkaufen.”

den Status der Mannschaft: “Ich habe der Mannschaft bei meinem Besuch gesagt: Ihr seid talentierte Spieler, aber ihr müsst euch noch besser kennenlernen, um gut zusammenspielen zu können. Ich denke, dass der Trainer viel Arbeit verrichten muss, um eine schlagkräftige Mannschaft aufzubauen. Ich vertraue dem Trainer und der Mannschaft, dass sie eine erfolgreiche Saison spielen können. Ich habe ihnen auch gesagt, dass man sie nach einem solchen Umbruch am Anfang noch nicht fair bewerten kann…Eines hab ich ihnen noch gesagt: Wenn wir aufsteigen, lade ich sie alle eine Woche nach Ibiza ein.”

sein Treffen mit Geschäftsführer Oliver Mueller im Löwenstüberl und eine mögliche finanzielle Unterstützung: “Wir haben uns kurz unterhalten. Herr Mueller hat gesagt, dass die Sonne herunterbrennt. Ich habe ihm geantwortet, dass er viel trinken soll. Er sagte auch, dass er nicht gern Kaffee oder Tee, sondern von morgens bis abends Red Bull trinkt. Bekanntlich verleiht das ja Flügel, das lässt mich hoffen…Es wurde keine Unterstützung erwünscht und ich habe das akzeptiert. Die Löwen behaupten ja gerne, ich hätte sie in den vergangenen Jahren nicht unterstützt. Dazu kann ich sagen: Seit dem Abstieg 2017 habe ich acht Millionen Euro investiert. Manche Funktionäre der Löwen haben ja schon öfter betont, dass sie mein Geld nicht brauchen. In der Realität sah das oftmals anders aus.”