VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Nein, nach Luftsprüngen war Agis Giannikis (44) irgendwie nicht zumute. Dazu ist die Lage immer noch zu angespannt. Der Löwen-Trainer genoß den Triumph in Ingolstadt lieber in aller Stille. Seine Mannschaft setzte gestern ein Statement, vor allem in kämpferischer Hinsicht - und auch für den angeschlagenen Trainer. "Wir hatten das Glück, das wir in den letzten drei Spielen nicht hatten - endlich mal in Führung zu gehen", erklärte Giannikis gestern nach dem 2:1-Derby-Knaller im Audi-Sportpark: "Das hat der Mannschaft dann auch Sicherheit gegeben - das haben wir heute geschafft."

Und genau das war der springende Punkt: Neuzugang Maxi Wolfram (er kam aus Verl) erzielte nach fünf Minuten furios den Führungstreffer, der zur ersten Beruhigung beigetragen hat. Das 2:0 des eingewechselten Julian Guttau nach guter Wolfram-Vorarbeit nach dem Seitenwechsel sorgte für die Vorentscheidung. Das 1:2 per zweifelhaftem Testroet-Elfmeter war nur noch Makulatur. “Die Mannschaft hat alles reingeworfen, was sie hatte, um das Ergebnis über die Zeit zu bringen”, lobte Giannikis folgerichtig: “Ich freue mich für die Mannschaft, dass sie sich endlich belohnt hat.”

Die Analyse von FCI-Trainerin Sabrina Wittmann liest sich freilich etwas anders: „Wir müssen nicht mit dem 0:1 in die Kabine gehen. Wir hatten unsere Chancen auf den Ausgleich. Die zweite Halbzeit war super von uns. Dann sind wir im Unglück. Es ist nicht zu rechtfertigen, dass wir dann aufhören zu spielen. Felix Keidel kriegt ganz klar einen Schlag ins Gesicht.” Wittmann spielt auf die Szene an, als sich Tunay Deniz aus dem Zweikampf etwas ungeschickt befreit und die Vorentscheidung einleitet. “Wir kriegen dann in der Umschaltsituation das 0:2, was absolut bitter ist. In Summe tut es uns sehr weh, dass wir das Spiel verlieren.“

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