VON PASCAL LAWITSCH UND IMAGO (FOTO)

Kontinuität war in den letzten Jahren beim TSV 1860 unter der Regie von Präsident Robert Reisinger eigentlich in allen Bereichen ein Fremdwort. Viele Mitarbeiter gaben sich an der Grünwalder Straße die Klinke in die Hand. Manche gingen freiwillig, andere wurden gegangen. Und nur die wenigsten Beschäftigten erfüllten tatsächlich die volle Länge ihres Vertrages, bevor sie den Verein verließen…

Auch bei den Geschäftsführern, einer der wichtigsten Positionen eines professionellen Sportvereins, lief es in der jüngeren Vergangenheit nicht anders. Und auch bei dieser bedeutenden Position war teilweise nicht die Leistung ausschlaggebend für ein Ende der Beschäftigung, sondern vereinsinterne Politik.

Bereits 215 Tage nach Amtsantritt verabschiedete sich mit Oliver Mueller der fünfte Geschäftsführer innerhalb der letzten sieben Jahre. Der Rückzug trotz Vertrag bis Sommer 2026 kam jedoch wenig überraschend. Vor allem, weil Mueller sich im April noch weit aus dem Fenster lehnte, als er gemeinsam mit Dr. Christian Werner den “neuen Biss des Löwen” vorstellte - und in seiner Planeten-Präsentation von einem Angriff auf Platz 2 in Bayern bis 2029 gesprochen hatte. Mueller hatte nicht nur wenig Fingerspitzengefühl, sondern auch die Gabe, sich mit allem und jedem anzulegen. Denkwürdig war auch sein Auftritt auf der Mitgliederversammlung Mitte Juni oder dass Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik untersagt wurde, in der Geschäftsstelle eine Sprechstunde für Fans abzuhalten.

Wer auf Mueller folgen soll, ist nicht bekannt. Der TSV 1860 hat sich nach dem abrupten Aus seines Wunschkandidaten noch nicht geäußert.