VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Die Löwen in der wirtschaftlichen und sportlichen Schieflage: Das Aus von 50+1-Geschäftsführer Oliver Mueller nach nur 215 (!) Tagen, das gestern offiziell von Vereinsseite bestätigt worden ist, wirft viele Fragen auf. Wir haben unsere Leser gefragt: Was muss jetzt passieren? Weitere Fan-Reaktionen:

Jürgen Mertinko: “Um 60 ist es so schlecht bestellt wie noch nie und das wird sich unter dieser Führung leider auch nicht ändern. Angefangen bei einer Führung des e.V., die aus meiner Sicht lieber an Ihren Stühlen klebt, statt dem Verein neues Leben einzuhauchen, allein um HI auszustechen. Weiter geht es bei der durch die 50+1 durchgesetzte Führung in der KGaA. Herrn Müller, welcher in 215 Tagen kein einziges Ergebnis geliefert hat, ist man mittlerweile zum Glück los. Dazu Dr. Werner, welcher zwar Transfers geliefert hat, aber eine unhomogene Mannschaft auf einzelnen Positionen zusammengestellt hat und bis auf Vollath, Schiffler und Jacobsen Spieler geholt hat, welche wenn überhaupt die Qualität der Vorjahresmannschaft haben. KI ist ein nettes Feature, aber im echten Leben gehört mehr dazu eine Mannschaft zusammen zu stellen. Desweiteren einen Trainer, der die Vorbereitung angegangen ist, als ob er noch nie eine Vorbereitung geplant hat. Wenig Intensität, Pärchentests statt die früh zusammengestellte Mannschaft im Kern einspielen zu lassen und ein System, dass nicht zur Mannschaft passt. Ergebnis Platz 18. Immerhin, hat er mittlerweile eingesehen, dass diese taktische Marschrichtung falsch war. Allerdings haben uns diese Entscheidungen bereits Punkte gekostet und werden uns noch Punkte Kosten. In dieser Saison muss das oberste Ziel sein die Klasse zu halten. Ob das mit AG gelingt, wage ich zu bezweifeln. Auf Grund der Fehlerkette, hätte Dr. Werner längst reagieren müssen. Ebenso muss man den Präsidenten und den VR in die Verantwortung für diese desaströsen Personalentscheidungen nehmen. Diese haben diesen Kurs zu verantworten, da alle Entscheidungen allein durch diese mittels 50+1 getroffen wurden. Diese Leute sollten wirklich hinterfragen, was das Beste für 60 ist. Wenn man ehrlich ist, bleibt lediglich ein Neuanfang auf allen Ebenen. Denn wenn man dies nicht macht, schaut die Prognose viel schlimmer aus, als der Ist Zustand.
Das Ansehen nach außen vor allem bei den Sponsoren ist stark beschädigt und ich gehe davon aus, dass wenn sich nicht umgehend etwas ändert u.a. die Bayerische vom Sonderkündigungsrecht Gebrauch macht. Einen Nachfolger zu finden der ein annähernd ähnliches Sponsoring liefert halte ich für ausgeschlossen. Desweiteren wird HI mit dieser Führung nur das nötigste bereitstellen, um den sportlichen Betrieb aufrecht zu erhalten. Die Folge daraus ist, dass man, sollte man die Klasse halten, nächstes Jahr vermutlich deutlich geringere Mittel zur Verfügung haben wird. Es braucht also den großen Cut. Der e.V. muss sich auf allen Ebenen neu aufstellen. Und zwar mit Menschen, die sich für 60 aufreißen und in verschiedenen Bereichen fachliche Kompetenz mitbringen, sowie bereit sind die Realität anerkennen, dass ein Investor da ist, mit dem man arbeiten muss und dies auch angeht. Macht man dies nicht kommen die schwersten Jahre auf 60 seit den Bayernliga Jahren zu. Der sportliche und wirtschaftliche Erfolg muss über allem stehen und dem haben sich alle in Verantwortung befindlichen Personen unterzuordnen.”

Christian Prestele (56, Türkheim): “Ich bin seit meinem zwölften Lebensjahr Löwen-Fan und habe sogar eine Urkunde als Ehrenmitglied erhalten. Leider muss ich mir in meiner Region seit vielen Jahren als Einzelkämpfer von den zahlreichen Bayernfans sehr viel Schmach und Häme gefallen lassen. Nach dem Aufstieg aus der Regionalliga Bayern und der tollen Zeit mit Sascha Mölders, Daniel Bierofka und später Michael Köllner hatte ich große Hoffnung, dass dies endlich ein Ende nimmt. Leider wird das mit dieser aktuellen Führung immer schlimmer. Man merkt, dass diese keine Ahnung vom Profifußball haben. „Wir haben geliefert“ war ihre Aussage zur neuen Saison. Ich dachte wirklich, letzte Saison war schon schlimm, aber diese Führung hat tatsächlich eine negative Steigerung geschafft. Ich schäme mich mittlerweile, ein Blauer zu sein. Was soll sich ändern? Die aktuelle Führung soll sich verabschieden. Es müssen Leute mit Sachverstand und Löwenherz die Führung übernehmen und es muss selbstverständlich mit Hassan Ismaik eng zusammengearbeitet werden. Ohne Investor geht das bei 60 aktuell nicht. Ehemalige Spieler wie Benny Lauth, Michael Hofmann oder Daniel Bierofka sollten Funktionen bekommen. Dazu einen Präsidenten wie Manni Schwabl von Unterhaching und einen Sport-Geschäftsführer mit Ahnung, vielleicht den 500 Meter entfernt wohnenden Felix Magath, dann würde sich vermutlich etwas ändern.”

Marcus (Landshut): “Herr Reisinger und diverse Selbstdarsteller sollten bitte ihre Ämter zur Verfügung stellen. 1860-Ikonen an die Führung - da klebt noch das 1860-Blut in den Adern! Herrn Ismaik mit einbinden - ohne ihn sind wir nix. Ohne seine Unterstützung geht nichts weiter. Wir brauchen ein Stadion mit 30-40K Zuschauer+VIP!!!WIR SIND MÜNCHEN!!! Mit der Stadt/Grünwalder geht nix Zukunftsfähiges/ Bezahlbares zusammen…dann muss man eben raus ins Umland. Aber auch ein GWS ist möglich - nur mit Bus+Bahn (geht doch auch in anderen Großstädten). Ganz Deutschland will 1860 in der Bundesliga oben sehen - nur nicht unser engstirniges Präsidium. Wir brauchen jungen Fan-Nachwuchs, der wieder mit Stolz aus voller Kehle, unsere Löwen nach vorne schreit.”

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