VON OLIVER GRISS

Dass diese verflixte siebte Saison schwer werden würde, das deutete sich bereits in der Sommer-Vorbereitung an - doch nach dem 2:3 gegen Dynamo Dresden, der vierten Pleite im fünften Spiel, stehen die Löwen vor ihrem eigenen Scherbenhaufen: Geschäftsführer Oliver Mueller ist schon weg - und die sportliche Kommandobrücke steht mehr denn je im Fokus. Es zeigt sich einmal mehr: Der Kader zeigt unter Trainer Agis Giannikis nicht die Liga-Tauglichkeit, die man sich gewünscht hat. Die größte Frage, die die Fans umtreibt: Hat 1860 noch Vertrauen in seinen Übungsleiter? Giannikis sagte auf der Pressekonferenz nach dem nächsten Tiefschlag: "„Die Fehler von uns gegen einen Gegner wie Dynamo waren einfach zu viel. Die Moral hat gestimmt, wir hatten am Ende Pech. Aber in Summe machen wir zu viele Fehler. Es war ein Rückschlag, weil wir nicht gepunktet haben. Man merkt, dass die Mannschaft immer will und nicht aufgibt." Das ist aber nur die halbe Wahrheit: 80 Minuten lang war das am Samstagnachmittag einfach zu wenig, um den Ansprüchen in der Dritten Liga zu genügen.

Wer muss die Verantwortung für den Absturz des TSV 1860 übernehmen?

Umfrage endete am 28.09.2024 22:00 Uhr
Das Präsidium Reisinger
66% (4068)
Trainer Agis Giannikis
19% (1153)
Der Verwaltungsrat
7% (414)
Die Mannschaft
6% (372)
Geschäftsführer Dr. Christian Werner
3% (165)

Teilnehmer: 6172

Die Bilanz des Deutsch-Griechen an der Grünwalder Straße 114 ist weiterhin desaströs: Von den letzten 16 Pflichtspielen gewann 1860 unter ihm nur drei Partien. Und nächste Woche geht es zu Arminia Bielefeld auf die Alm (Samstag, 16.30 Uhr, db24-Ticker).

Vor anderthalb Jahren musste der beliebte Michael Köllner nach einem 1:2 gegen die Sachsen sein Trainerbüro räumen. Damals war 1860 noch im Aufstiegskampf vertreten - jetzt liegen die Blauen auf Rang 19.

Wer spricht jetzt ein Machtwort beim Altmeister von 1966? Es passt ins Bild: Präsident Robert Reisinger (“Der e.V. hat geliefert”) verließ unmittelbar nach dem dritten Gäste-Tor fluchtartig die Ehrentribüne. Wie löst er als angesagter Unternehmensberater diesen schwierigen Fall?

Oder ist für Reisinger Sechzig einfach ein paar Nummern zu groß? Seine Argumente für eine Wiederwahl, falls er antreten will, werden immer geringer…