Nach neun Spieltagen: Giannikis punktet wie Jacobacci
- VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
- 09.10.2024 09:24
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VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
Es ist erstaunlich, wie sich die Ansprüche bei 1860 München in den letzten 12 Monaten verschoben haben.Kleine Rückblende: Als Maurizio Jacobacci im Vorjahr nach neun Spieltagen mit 12 Punkten auf Rang 11 lag (vier Siege, fünf Niederlagen), war alles nicht gut genug. Ihm wurde das Leben schwer gemacht. In dieser Phase hatte sich auch der Fanblog Sechzger.de in Szene gesetzt und unterstellte 1860 ein “unwürdiges Transfergebaren” - mit externen Beratern, die Spieler zum Wechsel ihrer Agenturen gedrängt hätten. Der damalige Geschäftsführer Marc Pfeifer wehrte sich “vehement gegen die Vorwürfe”. Er wollte rechtliche Schritte einleiten - das Präsidium Reisinger pfiff den Schwaben zurück. Pfeifer wurde wenige Monate später fallen gelassen. Aufgeklärt wurde dieser “Fall” bis heute nicht. Übrigens: Die Vertragsverlängerung von Jacobacci nach der Saison 2022/2023 musste das Präsidium genehmigen - es war kein Alleingang von HAM.
Jacobaccis Nachfolger Agis Giannikis hatte prinzipiell viel bessere Voraussetzungen als sein Vorgänger, er hatte bis auf Rene Vollath und Soichiro Kozuki alle Kaderspieler von der ersten Trainingswoche an zur Verfügung und neben sich zudem mit Dr. Christian Werner auch einen Sportchef - und doch kommt 1860 aktuell auf das selbe Ergebnis - auf 12 Punkte nach neun Spieltagen. Angesichts des Fehlstarts (null Punkte nach drei Spielen) ist diese Bilanz freilich ganz passabel, aber eben auch nicht mehr. Die Löwen stehen auf Rang neun - auf Rang drei fehlen fünf Punkte, der Vorsprung auf die Abstiegszone beträgt drei Zähler.
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Niederschmetternd ist unter Giannikis die Heimbilanz: Von fünf Spielen im Grünwalder Stadion verlor der Deutsch-Grieche vier - nur gegen Hannover 96 II konnte glücklich mit 1:0 gewonnen werden. Dagegen ist die Auswärtsbilanz imponierend: Vier Spiele, drei Siege - Platz zwei. Und nach der Länderspielpause geht es zum Derby nach Unterhaching (20. Oktober).
Gegenüber “BILD” sagte Geschäftsführer Werner jetzt: “Am Einsatz der Mannschaft und an der Entwicklung, die sie in der laufenden Saison durchschritten hat, sehen wir, dass es uns gelungen ist, trotz eines Budgets, das um 15 bis 20 Prozent im Vergleich zur vergangenen Saison reduziert wurde, eine schlagkräftige Mannschaft zusammenzustellen. Trotz aller Anfangsschwierigkeiten stehen wir nun auf dem neunten Platz, und die Tabelle ist brutal eng beieinander.” Werner hatte vor längerer Zeit gesagt, er könne mit jedem Budget arbeiten. Nach db24-Informationen werden aber weiterhin sehr gute Tarife bei 1860 bezahlt, ein Fakt, den auch Spielerberater bestätigen.
Werner glaubt, dass die Entwicklung noch nicht zu Ende ist bei 1860: “In der Mannschaft steckt großes Potenzial und Qualität, die wir noch nicht vollständig rausgekitzelt haben. Die Entwicklung ist klar zu erkennen. Wir werden mit den Jungs noch viel Spaß haben.” Die Frage ist: Die Fans auch? Für einen Klub wie 1860 zählt eigentlich nur der Aufstieg - und der ist mit diesem Kader mehr als fraglich.