Zu viele kränkelnde Spieler: Giannikis sagt nach 3:1 in Fürth öffentliches Training ab
- VON OLIVER GRISS UND STEFAN MATZKE (FOTO)
- 11.10.2024 10:01
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VON OLIVER GRISS UND STEFAN MATZKE (FOTO)
Der 3:1-Testsieg bei Zweitligist Greuther Fürth war Balsam für die Löwen-Seele. Es gab zwar dafür keine Punkte, doch konnte der dick eingepackte Trainer Agis Giannikis beobachten, wie seine Mannschaft erneut einen Rückstand gedreht und am Ende nach Toren von Raphael Schifferl, Maximilian Wolfram und Sean Dulic auch verdient gewonnen hat. Das macht Hoffnung für die nächsten Wochen.Nachdem derzeit viele Spieler kränkeln, sagte Giannikis das für Freitag angesetzte öffentliche Training ab und switchte auf eine “individuelle Einheit”. Erst am Montag beginnt die Vorbereitung auf das Derby in Unterhaching (20. Oktober). Für 1860 ist dies ein ganz besonderer Leistungstest, nachdem im Vorjahr beide Spiele gegen die Spielvereinigung verloren gegangen sind. Ein zweites Mal will man sich diese Blöße nicht geben. Genau darin steckt die Herausforderung. Jeder rechnet mit einem Löwen-Sieg, zumal die Auswärtsbilanz des TSV beeindruckend ist: In der Fremde hat 1860 die zweitbeste Bilanz aller Drittliga-Teams.
Dass es überhaupt wieder einigermaßen flutscht, liegt auch daran, dass Agis Giannikis mit dem 2:1-Sieg in Ingolstadt sein im Sommer einstudiertes System (4-2-2-2) in den Papierkorb geworfen hat und wieder ins altbewährte 4-2-3-1 gewechselt ist. “Beim System bin ich kein Dogmatiker”, erklärte Giannikis gegenüber dem “kicker”, der das Flop-System “nach wie vor nicht für ungeeignet” hält.
Dass die Löwen in der Vorsaison fast bis zum Schluss um den Klassenerhalt bangen mussten und am Ende Tabellen-15. wurden, schiebt Giannikis auf die vielen auslaufenden Verträge. Insgesamt trennte man sich von 22 Spielern. “Einige ahnten, dass es mit ihnen nicht weitergehen würde”, sagte der Übungsleiter: “Wir mussten schauen: Mit wem möchte ich hier bei 1860 weiterarbeiten? Wer von meinen Spielern ist noch einmal bereit, durchs Feuer zu gehen?”
28mal betreute Giannikis die Löwen bislang in der Dritten Liga - und kommt auf einen Punkteschnitt von 1,36 Zähler pro Partie. Sein Vorgänger Maurizio Jacobacci kam in 31 Spielen auf 1,35. Berühmt sind diese Zahlen nicht. Trotzdem sitzt Giannikis fester im Sattel als sein Vorgänger, was auch zeigt, wie unterschiedlich Trainer in der Führungsetage bewertet werden.
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Dass zuletzt sein Name im Umfeld des griechischen Erstligsten Asteras Tripolis genannt und er als möglicher Nachfolger von Claude Makelele gehandelt wurde, lässt Giannikis kalt: “Mein Name taucht in Griechenland immer mal wieder auf, ich hatte dort meine erfolgreichste Zeit. Aber für mich zählt jetzt nur 1860.”