VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Die Löwen sind auf Tilgung der Derby-Pleiten aus der Vorsaison programmiert. "Ich musste leider auch schon einmal miterleben, dass Sechzig gegen den unmittelbaren Stadtnachbarn verliert. Das ist nicht schön, das wollen wir im nächsten Duell anders gestalten", erklärte Trainer Agis Giannikis gestern in der Spieltags-PK vor dem innerstädtischen Leckerbissen in Unterhaching (Sonntag, 19.30 Uhr, db24-Ticker).

Die Vorzeichen sind klar: Beide Klubs müssen gewinnen, wollen sie ihre jeweiligen Saisonziele erreichen. Der Tabellenzehnte 1860 will eine sorgenfreie Saison spielen (was auch immer das heißt) - und Haching will wieder einmal sich selbst übertreffen und den Klassenerhalt frühzeitig einfahren. Beide Klubs trennen drei Punkte in der Tabelle.

Im Fan-Lager des TSV 1860 will man das Derby nicht so richtig annehmen - obwohl beide Vereine nur wenige Kilometer trennt, kann man sich mit dem Begriff “Derby” nicht so richtig anfreunden. Dabei ist ein großes Bundesliga-Derby gegen den FC Bayern mittlerweile so realistisch, als wenn das Oktoberfest von der Theresienwiese in den Englischen Garten umzieht. “Es ist ein Derby, ich erwarte Rivalität”, sagte Hachings Trainer Marc Unterberger am Freitag auf db24-Anfrage: “Sechzig rennt ja immer ein bisschen der Vergangenheit hinterher, hat sich mit den Bayern stark gemessen und wollte sich mit den Roten identifizieren.”

Das letzte große Derby hat 1860 auf Pokal-Ebene gegen den FC Bayern gespielt. Im Februar 2008 verloren die Löwen nach Verlängerung mit 0:1 durch ein Tor von Franck Ribery und schieden im Viertelfinale aus.

Mit welchem Personal wollen die Löwen Haching besiegen? Am Samstagmittag im geheimen Abschlusstraining gab es keine großen Überraschungen - außer, dass Lukas Reich nach seiner Rumänien-Reise mit der deutschen U19-Nationalmannschaft wieder mittrainierte. Der 17-Jährige wird aber vermutlich von Tim Danhof als Rechtsverteidiger ersetzt. Weil Florian Bähr ausfällt, wird Leroy Kwadwo links verteidigen. Neben Bähr fehlte am Samstag auch Torwart Marco Hiller. Im Kasten stand der B-Elf stand Erion Avdija - demnach ist davon auszugehen, dass er für seine rote Karte beim 0:1 der U21 in Kirchanschöring nur ein Spiel Sperre bekommen hat und wieder spielberechtigt ist.

So könnte der Löwe brüllen: Vollath - Danhof, Schifferl, Verlaat, Kwadwo - Jacobsen, Deniz - Schröter, Guttau, Kozuki - Hobsch.