Steigt Hiltmair zum Geschäftsführer auf? 1860-Verwaltungsrat will erst am Freitag informieren
- VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
- 06.11.2024 15:21
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VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
Die USA haben gewählt: Der Republikaner Donald Trump wird wieder ins Weiße Haus einziehen - als 47. Präsident der Geschichte. Es war eine klare Sache. In Sorge ist man in der deutschen Wirtschaft ob des Wahlausgangs in den USA. "Deutschland muss spätestens jetzt unseren Wirtschaftsstandort wettbewerbsfähig machen. Steuern, Energiepreise, Kosten, Bürokratie, Bürgergeld für Arbeitsfähige und illegale Migration reduzieren. Leistungsträger unterstützen statt demotivieren. Ampel weg", sagte beispielsweise der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger von den Freien Wählern.Auch bei den Löwen sollten dringend die Weichen für eine bessere Zukunft gestellt werden: Gestern stellte sich der Baldhamer Toni Hiltmair dem neunköpfigen Verwaltungsrat vor. Das Casting des Geschäftsführer-Kandidaten soll mehrere Stunden gedauert haben - und ein Ergebnis gibt es offenbar noch nicht, ob das oberste Kontrollorgan des Muttervereins den Daumen bei Hiltmair hebt oder senkt. „Über unsere gestrige Sitzung und gegebenenfalls zu fassende Beschlüsse werden wir am Freitag informieren“, erklärte Verwaltungsratsboss Sascha Königsberg, der in Pfaffenhofen lebt, gegenüber der “TZ”.
Es soll noch nicht einmal eine Tendenz geben.
Was man bisher weiß: Hiltmair, der im Immobilienverrentungsgeschäft selbständig tätig ist, hatte sich bei beiden Gesellschaftern als möglicher Mueller-Nachfolger beworben - daraufhin soll die Ismaik-Seite den früheren Abteilungsleiter des Amateurklubs TSV Grasbrunn nach mehreren Gesprächen als seinen Favoriten auserkoren haben. In Fanportalen wurde dies aber anders dargestellt, so dass wieder unnötig Zündstoff in dieser Personalie liegt, die zudem das Laster hat, früher mit dem FC Bayern sympathisiert zu haben. Den blanken Hass der Ultras bekam Hiltmair gleich beim Auswärtssieg in Sandhausen zu spüren, als die aktive Fanszene einen Banner ausrollte - mit der Botschaft: “Hiltmair, verpiss dich du Bayern-Sau!”
Dass es nach dem gestrigen Termin keine offizielle Erklärung des Verwaltungsrats gibt, sagt einmal mehr aus: Richtige und zeitnahe Kommunikation können sie bei 1860 München einfach nicht. Hiltmair konnte gegenüber der “TZ” nur so viel sagen: “Es war ein vertraulicher Termin. Wie es weitergeht, wird sich zeigen, bis der Verwaltungsrat eine Entscheidung getroffen hat.”
Klar ist: Egal wie die Entscheidung ausfällt, eine Seite wird verstimmt sein: Sollte sich der Verwaltungsrat gegen Hiltmair entscheiden, wird dem Präsidium Präsidium und auch Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik nach der Rettungsvereinbarung vor wenigen Tagen vor den Kopf gestoßen - entscheiden sich Sascha Königsberg, Nicolai Walch, Sebastian Seeböck & Co. für Hiltmair, wird die Kurve im Drittliga-Heimspiel gegen Waldhof Mannheim (Samstag, 14.03 Uhr, db24-Ticker) vermutlich deutlich Stellung beziehen. Schließlich sind es größtenteils die Buam aus der West, die den Verwaltungsrat erst vor einigen Monaten bei der legendären 13,5-Stunden-Mitgliederversammlung das Vertrauen geschenkt haben. Die Herrschaften stecken in einer Zwickmühle.
db24 meint: Dieses ganze Kasperltheater hätte man sich ersparen können, hätte man Marc Pfeifer nicht vom Hof gejagt. Ganz einfach. Aber das kommt davon, wenn ein Verein wie 1860 von Emotionen und Animositäten geführt wird.