VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Der Streit zwischen Präsidium und Verwaltungsrat ist möglicherweise nicht mehr zu kitten - der Auslöser: Der überlebenswichtige Darlehensvertrag mit Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik, der die Fortführung des TSV 1860 wieder einmal rettete und damit den Spielbetrieb abgesichert hat. Der Dank: Zwei deutliche Siege des Profi-Teams über Sandhausen (3:0) und Mannheim (3:0).

Verständlich ist, dass der 47-jährige Jordanier auf Bedingungen pocht, schließlich bekommt es der Giesinger Klub nicht gebacken, selbständig ohne Verluste zu wirtschaften. Das gaben Präsident Robert Reisinger & Co. in einer Stellungnahme am vergangenen Samstag auch zu, dass die KGaA auf eine Fremdfinanzierung angewiesen ist - diese Tatsache hatte man in den Jahren zuvor immer galant unter den Tisch gekehrt. Der Verwaltungsrat sieht 50+1 angegriffen. Darüber wird gestritten. Der Baldhamer Anton Hiltmair (40) will 1860-Geschäftsführer werden. Er hatte sich über beide Gesellschafter-Seiten beworben - und Ismaik hat an dieser Idee Gefallen gefunden.

Wieder einmal deutlich zu erkennen: Im Grünwalder Stadion, vor allem unter diesen Bedingungen, ist 1860 allein nicht überlebensfähig. Dazu kommt natürlich die sportliche Tristesse in der Dritten Liga und die ständig falschen Personal-Entscheidungen in den letzten Jahren. Der Höhepunkt der Inkompetenz: Die Ein- und Ausstellung von Finanz-Geschäftsführer Oliver Mueller. Nach nur 215 (!) Tagen musste der Schwarzwälder wieder gehen. Um die Gründe der Trennung wird ein großes Geheimnis an der Grünwalder Straße 114 gemacht.

Wir wollen von unseren Lesern wissen: Wem gehört noch Dein Vertrauen? Dem Verwaltungsrat? Dem Präsidium? Oder: Gar keinem e.V.-Gremium? Mach mit in der großen db24-Umfrage! Bislang haben knapp 5.000 User ihre Stimme abgegeben - und das Zwischenergebnis fällt sehr, sehr klar aus: 90 (!) Prozent sagen in aller Deutlichkeit, dass sie weder dem Präsidium, noch dem Verwaltungsrat noch das Vertrauen schenken. Dabei ist der Verwaltungsrat um den Vorsitzenden Sascha Königsberg am 16. Juni erst gewählt worden - und das Bündnis um Bayerische-Vorstand Martin Gräfer kassierte eine 0:9-Niederlage.

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