Weiß & Blau für den TSV bei Gründer-Treffen: "Wir wollen besser als Pro1860 sein"
- VON OLIVER GRISS UND ROBBY FORSTER (BILD)
- 15.11.2024 20:51
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VON OLIVER GRISS UND ROBBY FORSTER (BILD)
"Der Fußball ist in unser liebstes Kind, es gehört wieder in den Mittelpunkt. Wir müssen wieder in die Bundesliga. Weiß-Blau muss wieder in die Kurve. Ich kann Grün-Gold nicht mehr hören und sehen." Sagte Jürgen Pusch, 1. Vorstand der neuen Fanorganisation "Weiß & Blau für den TSV", am Freitagabend im Olchinger "Dahoam" - an jenem Ort, an dem einst Löwen-Legende Rudi Brunnenmeier aufgewachsen ist.Warum überhaupt die neue Löwen-Vereinigung, bei der man nur als vollzahlendes Löwen-Miglied einsteigen kann? In erster Linie aus großer Enttäuschung und der schmerzhaften Liebe zum Meister von 1966. Pusch dazu: “Wir werden die Löwen nicht neu erfinden. Wir wollen 1860 wieder auf ein anständiges und gesundes Fundament stellen. Wir werden das strukturelle Defizit im Grünwalder Stadion nicht los. Ohne unseren Miteigentümer wären wir schon längst tot. Wenn wir so weitermachen, spielen wir bald wieder gegen die Bayern-Amateure. Wir wollen wieder ein echtes Stadtderby.” Der Unternehmer verriet auch, dass er nicht mehr ins Stadion geht, weil der Hass und die Spaltung bei 1860 zu groß ist: “Ich kann die Ismaik-Fahne nicht mehr sehen. Aber ich verspreche: Irgendwann wird die Fahne nicht mehr da sein.”
Auch Gastgeber Peter Helfer, der frühere Vize-Präsident des TSV 1860, mischt bei den Weiß-Blauen als zweiter Vorstand mit: “Wir müssen schauen, dass wir den Karrn rumreißen. Wir werden ein Verein, der dagegen hält. Es kann nicht sein, dass Leute wie die Vorstände der Hauptsponsoren bedroht werden. Jeder schaut zu, weil er Angst hat. Wir lassen uns den Verein nicht kaputt machen.”
Was den Gastronom stocksauer macht: Die jahrelange Undankbarkeit gegenüber Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik. “Die anderen stellen mit 50+1 die Geschäftsführer ein - und Hasan ist der Depp, er muss zahlen. Der Verwaltungsrat regt sich auf, dass Reisinger den Vertrag unterschrieben hat. Es wusste jeder, dass das Geld nicht langt. Schon im Sommer. Warum hat der Verwaltungsrat nichts gemacht? Da muss es klingeln! Hasan hat fast neun Millionen Euro auf den Tisch gelegt, dass es diesen Verein noch gibt.” Seine Forderung an die Fanbasis: “Wir müssen uns genau so organsieren wie Pro1860. Die dürfen sie nicht unterschätzen. Wir müssen besser sein als Pro1860. Wir haben eine Fanbasis, die unglaublich ist.”
Auch der Forsterner Bau-Unternehmer Franz-Josef Obermaier, VR-Kandidat im vergangenen Sommer, ist Teil der neuen Faninitiative: “Es liegt an uns, die Löwen in ein neue Ära zu führen. Lasst uns gemeinsam für den TSV 1860 München kämpfen.”
Unter den Gästen im Saal waren auch Aufsichtsratsboss Saki Stimoniaris, die beiden Ex-Vizes Hans Sitzberger und Michael Hasenstab.
Einer der Gewinner des Abends war Moderator Taner G., der dank Meister-Löwe Wilfrid Kohlars vor vielen Jahrzehnten Löwen-Fan wurde. Der Münchner Türke hat innerhalb weniger Tage fast 50 Löwen-Mitglieder geworben. Taner, langjähriger Freund des vor wenigen Wochen verstorbenen Christoph Daum und früher Stadionsprecher der türkischen Nationalmannschaft, hat ein Special für den Löwen-Fan, der in den nächsten vier Wochen die meisten Mitglieder zu Sechzig bringt: “Eine Reise für drei Tage für zwei Personen zu einem türkischen Derby nach Istanbul. Damit man schon mal testen kann, wie es ist, wenn 1860 wieder Erfolge feiert.”