VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Der neue Tivoli wird immer voller und voller: Bis gestern waren über 31.000 Tickets für das Traditionsduell zwischen Alemannia Aachen und 1860 München (Samstag, 14.03 Uhr, db24-Ticker) gebucht. Es gibt noch einzelne Restkarten, der Gästeblock ist dagegen restlos ausverkauft. "Den Zuschauerrekord hat sich der Verein redlich verdient, vielen Dank an die Fans", sagte der glückliche Aufstiegstrainer Heiner Backhaus. "Ich bin dankbar, Teil dieses Spiels zu sein. Wir freuen uns auf dieses Rekordspiel." Prinzipiell bietet der neue Tivoli eine Kapazität von rund 32.900 Zuschauern.

Auch wenn die Aachener zuletzt mit 0:4 in Sandhausen untergingen, haben sie die Überzeugung, gegen die Löwen aus München zu gewinnen, vor allem, weil man im Testspiel gegen Schalke 04 (1:2) gute Eindrücke gewinnen konnte. “Wir haben alle Stammspieler an Bord”, frohlockt Backhaus, der sich einen Negativtrend vor dem Tor nicht einreden lassen will: “Meine Spieler dürfen auch Fehler machen. Wir stehen immer noch gut da, wir sind voll in der Liga angekommen.” Aktuell liegt der Westklub auf Rang 12 - mit zwei Punkten Rückstand auf die Löwen.

Interessant ist ein Blick auf die Zahlen des Gastgebers: Nur 13 Tore erzielt, aber auch nur 17 Gegentreffer kassiert. “Ich habe die Löwen sehr, sehr sorgfältig analysiert - schon vor dem Bayern-Pokal. Ich weiß nicht, ob das eine Konsequenz auf ihre Aufstellung hat”, erklärte Backhaus und fügt hinzu: “Wir hatten im Fußballlehrer-Lehrgang eine Aufgabe bezüglich 1860. Ich bin bestens darauf vorbereitet, weil ich im Losverfahren 1860 zugelost wurde. Das ist schon eine Mannschaft, die mit dem Ball und auf individueller Ebene absolute Top-Qualität hat. Das muss ich schon sagen. Aber wir sind gegen solche Mannschaften im Kollektiv am stärksten gewesen, vor allem auch vor so einer Kulisse. Es ist ein Spiel, in dem wir ein klein bisschen das Spiel des Gegners verhindern müssen.” Heißt: Kampf, Herzblut und Leidenschaft gegen die Löwen setzen. Das mögen die Blauen nicht so sehr. Siehe das bittere Pokal-Aus gegen Haching.

Ein spannender Klub seien die Löwen für Backhaus, wie er in der Spieltags-PK am Donnerstag zugegeben hat. “Mit Sicherheit gibt es dort auch große Herausforderungen außerhalb des Fußballplatzes”, sagte der frühere Profi und ergänzte schmunzelnd: “Ich bin froh, dass ich hier bin.” Aber nicht wegen der vermeintlichen Gemütlichkeit: “Die setzen wir sofort vor die Tür. Es gibt keine Komfortzone. Aber wir haben ein Umfeld, was gewachsen ist und durch uns geprägt wurde. Es sind fast Freundschaften entstanden, wir sind da sehr eng. Wir wissen aber auch, wo wir herkommen. Das ist eine Herzensangelegenheit - und deswegen würde ich das nicht tauschen mit einem anderen Klub in der Dritten Liga.”