Rafati legt sich fest: Schifferls Handspiel? Kein Elfmeter!
- VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
- 02.12.2024 12:37
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VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
Nein, groß bevorzugt wurden die Löwen in der laufenden Drittliga-Saison noch nicht - bestes Beispiel der Witz-Elfer beim 1:2 gegen Hansa Rostock, der die Partie zu Lasten von 1860 München spät entschieden hat. Raphael Schifferl wurde der Ball aus kurzer Distanz von Christian Kinsombi an die Hand geschossen, den Elfmeter verwandelte Sigurd Haugen sicher zum Rostocker Sieg.Ging’s nach dem früheren Fifa-Referee Babak Rafati, hätte der Elfmeter nicht gegeben werden dürfen. Gegenüber dem Portal liga3-online.de erklärte er: “Kinsombi dringt in den Strafraum ein und will den Ball von der Torlinie zurückspielen. Dabei bekommt Schifferl in der Drehbewegung den Ball aus kurzer Entfernung an die Hand. Der Arm ist beim Berühren des Balles in natürlicher Haltung, sodass er nicht vorher zur Vergrößerung der Körperfläche eingesetzt wurde. Erst als Schifferl den Ball an die Hand bekommt, dreht er seinen Arm aktiv weg. Das ist kein absichtliches Handspiel, das strafbar ist, sodass eine Fehlentscheidung vorliegt, diesen Elfmeter zu pfeifen.”
Rafati begründet seine Feststellung auch: “Die natürliche Drehbewegung, bei der der Arm logischerweise mitschwingt, wird auch durch die Haltung des linken Beines deutlich, das sich auch nach innen Richtung Spielfeld dreht. Der Schiedsrichter hat sich womöglich dadurch verleiten lassen, dass für ihn ein absichtliches Handspiel vorliegt, weil der Arm reflexartig weggezogen wird, was es wie eine aktive Bewegung mit dem Arm zum Ball aussehen lässt. Das geschieht allerdings erst nach dem Handspiel, das unbeabsichtigt ist.”
Eine andere heikle Situation habe Schiedsrichter Yannick Rupert ebenfalls falsch eingeschätzt, als Rostocks Ryan Naderi mit einem hohen Bein gegen Tim Kloss im Strafraum zu Werke geht - nach Ansicht von Rafati hätte es indirekten Freistoß am Fünf-Meter-Raum für 1860 geben müssen. Seine Erklärung dazu: “Nach einer Ecke geht Kloss zum Ball und köpft ihn neben das Tor. Hierbei ist allerdings im Zweikampf das Bein von Gegenspieler Naderi auf Kopfhöhe. Hätte er den Angreifer am Kopf getroffen (regeltechnisch: verbotenes Spiel), hätte es einen Elfmeter sowie je nach Trefferbild eine Karte (persönliche Strafe) geben müssen. Da es aber keinen Treffer gibt, liegt regeltechnisch lediglich ein gefährliches Spiel vor, sodass es einen indirekten Freistoß hätte geben müssen. Da das Vergehen im Torraum (Fünfer) passiert, muss der Freistoß auf die Torraumlinie (Fünferlinie) verlegt werden, die am nächsten zum Tort ist. Eine Fehlentscheidung, nicht abzupfeifen und den fälligen Freistoß nicht zu verhängen.”
Auch Reiner Kuhn von “IGSchiedsrichter” sah die Szenen ähnlich - zu seiner Analyse geht es HIER!
db24 meint: Auch die Löwen sollen sich vor einiger Zeit gegen den VAR in der Dritten Liga ausgesprochen haben - dass das ein Fehler war, zeigt sich in dieser Saison einmal mehr.