Nach der 0:4-Packung gegen Verl: So schaut's aus, Sechzig!
- VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
- 16.12.2024 09:54
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VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
TSV 1860 MÜNCHEN - SC VERL 0:4.
So brüllte der Löwe (3-3-3-1): Hiller (db24-Note 5) - Dulic (5/81. Bähr 4), Reinthaler (5), Kwadwo (6) - Frey (6/57. Philipp 4), Jacobsen (5), Deniz (5) - Schröter (5/81. Reich 5), Guttau (5/81. Schubert 5), Kozuki (6) - Hobsch (5/46. Wolfram 5).
So spielte der SC Verl: Schulze - Kijewski, Gruber, Fynn Otto (68. Mikic), Kammerbauer - Baack (82. Gerhardt), Taz, Gayret (59. Stark), Yari Otto (82. Scholze) - Steczyk (68. Onuoha), Lokotsch.
Tore: 0:1 (43.) Steczyk, 0:2 (75.) Lokotsch, 0:3 (78.) Stark, 0:4 (85./Eigentor) Kwadwo.
Gelbe Karten: Dulic, Schröter, Deniz – Yari Otto.
Rote Karten: Soichiro Kozuki (grobes Foulspiel), Dr. Christian Werner (verbales Scharmützel).
Offizielle Zuschauerzahl/geschätzte Zuschauerzahl/Löwenanteil: 15.000/13.200/13.050.
Schiedsrichter: Felix Bickel (db24-Note 1,5). Die Löwen-Fans hatten den 28-jährigen Referee aus Wolfsburg nach der roten Karte gegen den Japaner Kozuki als Spielentscheider ausgemacht - doch Bickels Entscheidung war nicht nur vertretbar, sondern absolut der Situation angemessen. Das beweisen auch die TV-Bilder deutlich. Wer so unvernünftig dem Gegner in die Parade springt, braucht sich nicht zu wundern. Das beweisen auch die TV-Bilder deutlich. Was für den Unparteiischen spricht: Er ließ sich nicht von der aufkeimenden Hektik der Fans anstecken und pfiff überdurchschnittlich gut weiter.
Die db24-Spielwertung: Note 5,0. Mit geschätzten 70 Prozent Ballbesitz hatte der Gast aus Verl leichtes Spiel mit den pomadig agierenden Löwen - und das auch schon weit vor der roten Karte gegen Kozuki. Die Sechzger waren vogelwild eingestellt, der Matchplan des Trainers war ein absoluter Griff ins Klo. Fußballtechnisch - und taktisch waren die Gäste den Löwen weit überlegen. Eine halbe Torchance in 95 Minuten sagt alles über die Verfassung der Blauen im Grünwalder Stadion aus - und nein, das hat wenig mit der Unterzahl zu tun.
Die db24-Kurvenanalyse: Note 5. Selbstreflexion? Fehlanzeige! Mit mehreren Plakaten wurde die Polizei für die Vorfälle am Rande des 3:0-Siegs in Essen verantwortlich gemacht (“Polizei NRW: Täter nicht Opfer - uniformierte Schlägertrupps verbieten!”) - schäbig! Ansonsten wieder ordentlich Politik in der Westkurve - und noch mehr einschläfernden Singsang.
Zum Lachen: Stadionsprecher Sebastian Schäch verzichtete mal wieder auf die Präsentation der Zuschauerzahl - Zufall oder angesichts der großen Lücken im Stadion geplant? Hinterher schrieb der Klub auf seiner Webseite, dass das Spiel mit 15.000 Fans ausverkauft gewesen ist. Alles klar.
Zum Weinen: So spielen die Löwen das Stadion leer. Vorletzter in der Heimtabelle. Im Grünwalder feiern meistens nur die Gäste.
Der Trainer-Check: db24-Note 6 für Agis Gainnikis. Eigentlich sollte der Löwen-Coach seine Mannschaft besser kennen - sie ist nicht so flexibel, wie es der Deutsch-Grieche möglicherweise glaubt. Dass die Mannschaft seinen Systemwechsel so schnell adaptiert (von Vierer- auf Dreierkette), ist so sicher wie Schneefall in Dubai. Siehe Saisonstart mit der 4-2-2-2-Variante. Dass das Heimspiel in einem Drama endete, hat sich Giannikis selbst zuzuschreiben. Dass Giannikis zudem dem jungen Sean Dulic schon ein Stammleiberl zutraut, ist zwar gut für den NLZ-Fördertopf, aber war für die Entwicklung des Abwehrtalents bestimmt kontraproduktiv. Solange die Mannschaft nicht gefestigt ist, bringen solche Experimente nichts. Und die Analysen hinterher sind leider zum Vergessen. Sorry!
Mein Löwen-Held: Jeder, der 1860 erfolgreich macht und anpackt. Arm, bemitleidenswert und unsexy ist auf Dauer bei den Löwen nicht zu ertragen. Schluss mit dem Abtauchen!
Der beste Spieler auf dem Platz: Berkan Taz (db24-Note 2) - der Verler war Dreh- und Angelpunkt im Spiel seiner Mannschaft. Ein sehr schlauer Profi.
Der Löwen-Spruch des Tages: “Dieser Verein kostet viel Kraft und viele Nerven. Innerhalb eines Jahres eine Bar mitten in unserem Viertel, ein mehr als identitätsstiftendes Corporate Design, zwei Trikots, die weltweit verkauft wurden, gute Bilder- und Videoproduktionen, eine gelungene Webseite und einen eigenen e.V.-Shop auf die Beine zu stellen, hätte ich mir nicht zu träumen gewagt oder für möglich gehalten. Das war es wert.” e.V.-Mitarbeiter Julian Reich auf seinem Social Media-Kanal.
So schaut’s aus, Sechzig: Wieder ist eine Saison kaputt! Hauptsache, es wurde fleißig geliefert…