"Gendergerechte Kontrolle": Rot-Weiss Essen weist Löwen-Vorwürfe zurück
- VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
- 19.12.2024 12:10
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VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
Wenige Tage nach der Stellungnahme des TSV 1860 zu den Vorfällen in Essen mit Vorwürfen (“Griffe in den Geniatalbereich”) hat sich der angegriffene Klub Rot-Weiss Essen, bei dem Ex-Löwen-Geschäftsführer Marc Pfeifer Vorstand ist, mit einem Statement zu Wort gemeldet. Die Nachricht:
Mit Verwunderung haben wir die Stellungnahme des TSV 1860 München vom 17. Dezember 2024 zur Partie im Stadion an der Hafenstraße in Essen am 8. Dezember 2024 zur Kenntnis genommen. Wir empfinden als keinen guten Stil, dass solch eine unterstellende Mitteilung ohne vorherigen Austausch der Vereine untereinander veröffentlicht wurde. Es überrascht uns, dass in dieser Mitteilung Kritik gegen unseren Ordnungsdienst geäußert wurde und dass die Meldungen verschiedener Medien zu diesem Thema einseitig ausfielen. Eine ausgewogene Berichterstattung sollte auch hier im Bereich des Erwartbaren sein. Es irritiert uns zudem, dass in jener Mitteilung auf ein früheres Drittligaspiel von RWE ohne Beteiligung des TSV 1860 München verwiesen wird.
Das Ansinnen von RWE ist es stets, die Gästefans im Stadion an der Hafenstraße in Essen genauso zu behandeln, wie wir das mit unseren Heimfans tun. Auch künftig werden und müssen wir vor und im Stadion kontrollieren, auch beim Zutritt zum Gästeblock, so wie es die Vorgaben für die ordnungsgemäße Organisation einer Veranstaltung vorsehen. Hierbei ist es Rot-Weiss Essen stets ein Anliegen, Prozesse zu verbessern und Personal zu sensibilisieren, um alle Stadionbesucher mit einer respektvollen Willkommenskultur im Stadion an der Hafenstraße zu begrüßen. Und speziell die Wochen und Monate nach unserem Spiel gegen Arminia Bielefeld (24. August) haben wir genutzt, um die Situation und die Abläufe im Eingangsbereich der Gäste mit aller Sorgfalt zu analysieren und zu verbessern.
Durch die Erfahrungen aus der Vorsaison gegen den TSV 1860 München waren wir ohnehin für die Partie am 8. Dezember sensibilisiert. Leider mussten wir dann feststellen, dass die 1860-Fans auch in diesem Jahr bereits bei der Anreise negativ auffielen. Folgerichtig waren wir auch bei der Einlasskontrolle zum Gästebereich sensibilisiert und trafen dabei unter anderem auf einen Gästefan, der sich uns gegenüber trotz mehrfacher Aufforderung extrem unkooperativ, aggressiv und eskalierend verhielt und vorsätzlich verbotene Materialien vor unseren Mitarbeitern versteckte. Aus diesem Grund verweigerte unser Ordnungsdienst ihm den Zutritt zum Stadion. Unser Fanbeauftragter war während dieses Vorgangs vor Ort und über den Vorfall in Kenntnis. Da es sich um einen Einzelfall handelte, haben wir dem Wunsch dieses Fans nicht entsprochen, darüber hinaus auch noch unseren Sicherheitsbeauftragten hinzuzuziehen, zumal die Entscheidung aufgrund der Verfehlungen ohnehin unumstößlich war. Dies von Seiten des TSV 1860 als „absolutes Desinteresse“ zu deklarieren, ist eine falsche Behauptung, die wir von uns weisen.
Ebenso weisen wir entschieden den Vorwurf von uns, dass unser Ordnungsdienst bei den Einlasskontrollen „die Intimsphäre mehrerer Löwen-Fans verletzt“ habe. Unsere Verantwortlichen und Beobachter, die vor Ort waren, können den den Standards entsprechenden Ablauf des Einlassvorgangs bestätigen und hatten hierbei nichts zu beanstanden. Dies umfasst auch die gendergerechte Kontrolle.
Auf der Rückreise vom Stadion zum Hauptbahnhof Essen fielen die Fans des TSV 1860 wiederum durch Vandalismus auf. Unter anderem zerstörten sie Scheiben eines unserer Shuttle Busse, das entsprechende Bildmaterial ist vorhanden.
Grundsätzlich versuchen wir bei Rot-Weiss Essen stets, Probleme anzugehen und zu lösen, sehr gerne im Dialog mit den Beteiligten, und nicht die Schuld bei anderen zu suchen. Wir gehen in die Verantwortung – und dies, wir möchten es betonen, ganz besonders nach den Vorkommnissen bei unseren beiden jüngsten Auswärtsspielen in den vergangenen Wochen.