Nach dem 1:3 in Aue: So schaut`s aus, Sechzig!
- VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
- 23.12.2024 09:48
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VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
ERZGEBIRGE AUE - TSV 1860 MÜNCHEN 3:1.
So brüllte der Löwe: Hiller (db24-Note 3) - Reich (3), Reinthaler (3), Kwadwo (5), Bähr (5/46. Dulic 3) - Jacobsen (3), Deniz (3) - Schröter (3), Guttau (3/82. Hobsch 3), Wolfram (3) - Schubert (3/70. Philipp 3).
FC Erzgebirge Aue: Männel - Fallmann, Nkansah, Vukancic, Rosenlöcher - Pepic, Loune - Sijaric (81. Clausen), Tashchy (57. Fabisch), Jakob (65. Seitz) - Bär.
Tore: 1:0 (7.) Jakob, 1:1 (40.) Wolfram, 2:1 (88.) Bär, 3:1 (90.) Bär.
Gelbe Karten: Fabisch – Deniz, Bähr, Wolfram, Kwadwo, Jacobsen.
Zuschauer/Löwenanteil: 12.914/1.800.
Schiedsrichter: Marc Philip Eckermann (db24-Note 3). Der Referee aus Breuningsweiler war prinzipiell ein guter Leiter der Partie, nur einmal war er nicht im Bilde, als er Elfmeter gegen 1860 hätte geben müssen, nachdem Florian Bähr Boris Tashchy zu Fall gebracht hatte. Eckermann verlegte den Ort des Geschehens außerhalb des Strafraums und ordnete nur einen Freistoß an. Eine Fehlentscheidung, zumal Bähr auch Gelb hätte sehen müssen. Nachdem er zuvor schon Gelb unter die Nase gehalten bekam, hätte er vom Platz fliegen müssen und 1860 wäre in Unterzahl gewesen. Richtig war dagegen der Elfmeterpfiff nach einer Attacke von Leroy Kwadwo an Marcel Bär - folgerichtig deutete Eckermann auf den Punkt. Der 1860-Abwehrspieler traf den Ex-Löwen eindeutig am Sprunggelenk.
Die db24-Spielwertung: Note 3,5. Vorweg: Es war kein hochklassiges Drittliga-Duell - beispielsweise im Vergleich zur Freitagspartie zwischen Ingolstadt und Cottbus (1:1) eine Klasse schlechter. Die Löwen kassierten früh das 0:1 durch Ex-Löwe Kilian Jakob - ausgelöst durch einen verlorenen Luftkampf von Florian Bähr. Kurz danach war das 0:2 möglich, dieses Mal verpasste aber Jakob das Leder. Danach übernahmen die Sechziger immer mehr die Kontrolle. Nachdem Julian Guttau den Ball aus wenigen Metern nicht im Tor untergebracht hat, machte es Maxi Wolfram besser und egalisierte das Ergebnis. Auch nach dem Seitenwechsel waren die Gäste die bessere Mannschaft, nur der fehlenden Effektivität vor des Gegners Tor war es geschuldet, dass 1860 nicht in Führung gegangen ist. Und so kam es, wie es kommen musste: Aue profitierte von einem Elfmeterpfiff, Marcel Bär verwandelte im zweiten Versuch per Kopf zum 2:1. Den Schlusspunkt setzte in der 90. Minute wiederum Bär mit einem feinen Lupfer. Leistungstechnisch haben sich die Löwen für die 0:4-Schmach gegen Verl rehabilitiert, dass sie ohne Punkte heimgefahren sind, ist natürlich maximal enttäuschend.
Die db24-Kurvenanalyse: Note 4,5. Angesichts des ohnehin schon prallen 1860-Strafenkontos war es absolut unvernünftig, in Aue fast durchgehend irgendwelche Pyroartikel zu zünden. Das Erscheinungsbild wäre auch ohne Rauch und Feuer sehr gut gewesen - 1.800 Fans müssen bei diesen sportlichen Leistungen dir erst einmal folgen. Die aktive Fanszene erinnerte an den deutschen Pokalsieg 1964. Freunde, was ihr dabei wissen müsst: Die noch lebenden Helden dieser Mannschaft, Petar Radenkovic und Fredi Heiß, verurteilen den aktuellen Löwen-Kurs aufs Schärfste.
Der Trainercheck: db24-Note 4 für Agis Giannikis. Die Mannschaft machte zu keiner Zeit den Eindruck, dass sie gegen den Trainer spielen würde. Das spricht für Giannikis. Gewagt war die Trainer-Entscheidung, in der Halbzeit den jungen Sean Dulic zu bringen. Er machte ein sehr ordentliches Spiel und zeigte damit, dass er die nächste Stufe auf der Karriereleiter besteigen will. Insgesamt muss man bei Giannikis aber sagen, dass er für die Aufbruchstimmung, die der Klub benötigt, nicht mehr der Richtige ist.
Zum Lachen: Die Weihnachts-Choreo von Gastgeber Erzgebirge Aue - beeindruckend.
Zum Weinen: Die sportliche Tristesse. Die Verzwergung ist weiter in vollem Gange.
Mein Löwen-Held: Sean Dulic - der 19-Jährige schüttelte seinen schwachen Auftritt gegen Verl ab und machte gegen Aue auf sich aufmerksam. Klar, das mögliche 2:1 aus kurzer Distanz muss er machen.
Der beste Spieler auf dem Platz: Eigentlich hat man ihn 88 Minuten nicht gesehen, aber als man ihn brauchte, war er da: Marcel Bär (db24-Note 2). Er holte den Elfmeter heraus, den er erst verschoß, dann aber spektakulär und klug per Kopf zum 2:1 verwandelte. Eiskalt war der Ex-Löwe auch beim dritten Treffer, als er über Marco Hiller den Ball ins Tor lupfte.
Der Löwen-Spruch des Tages: “Wir konnten mit 24 Punkten das Ziel erreichen, mit geringerem Etat als 2023/24 besser abzuschneiden als in der Vorsaison.” Dr. Christian Werner.
So schaut’s aus, Sechzig: Aus im Toto-Pokal, Platz 14 in der Dritten Liga, ein völlig zerstrittener Verein ohne Fortschritt und Plan, - wenn’s nicht so traurig wäre, müsste man darüber lachen. Was sagt eigentlich euer Gewissen?