Der Gast-Kommentar von 1860-Mitglied Bircheneder: "Wir brauchen einen Neuanfang"
- VON JOSEF BIRCHENEDER UND IMAGO (FOTO)
- 27.12.2024 08:55
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VON JOSEF BIRCHENEDER UND IMAGO (FOTO)
Nach dem 1:3 in Aue und der gefühlten Perspektivlosigkeit sind etliche Gast-Kommentare in unserer db24-Redaktion eingegangen - einer sogar in einer XXL-Version. 1860-Mitglied Josef Bircheneder (40, Wirtschaftsfachwirt) macht den Anfang und schreibt seinen Frust von der Seele.
Auch nach über einem halben Jahr ist die Mitgliederversammlung (vom 16. Juni 2024) noch nicht verdaut: Sie liegt mir und vielen Fans von 1860 München sprichwörtlich „schwer im Magen“. 9:0 für die von Pro1860 legitimierten Kandidaten bei der Wahl zum Verwaltungsrat – eigentlich unvorstellbar – doch leider ist es extrem bittere Realität. Das respektlose und grob vereinsschädigende „Scheich-Lied“ gegen unseren Mehrheitsgesellschafter im Anschluss an die Verkündung des Wahlergebnis lässt ganz tief blicken und wurde von der Versammlungsleitung noch dazu kommentarlos akzeptiert. Ein Vereinsoffizieller belehrte mich vor kurzem (per Mail) übrigens mit folgender These: „scheiß auf den Scheich“ ist keine Beleidigung! Ja, Sie lesen richtig… Kurze Klarstellung zu der Thematik: Dieses Lied ist absolut inakzeptabel! Doch zurück zur Horror-MV. Es war eine Inszenierung 1. Klasse der aktuellen Vereinsführung.
Starten wir mit einer Originalaussage von Präsident Robert Reisinger:„Es sind die vermeintlichen Erlöser und die Glücksritter, die den Löwen die Perspektive im Profifußball rauben. Und immer sind es engagierte Ehrenamtliche im Verein, die die Scherben zusammenkehren, die diese Leute hinterlassen. Und jetzt stehen wieder neue Heilsbringer (gemeint hatte er wohl das Bündnis Zukunft 1860) vor der Tür und wollen es wissen. Ich warne davor, die gleichen Fehler wieder und wieder zu machen.“ WAHNSINN!
Eine glatte Lüge, war er doch selbst als Stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrates (von 01.07.2014 bis 02.06.2017) direkt involviert in die Zeit vor dem Zwangsabstieg in die Regionalliga! Ebenso Karl-Christian Bay, Beatrix Zurek, Robert von Bennigsen und Dr. Markus Drees. Auch diese Personen dürfen sich direkt angesprochen fühlen.
Wer ist das Löwen-Gesicht 2024?
Unser lieber Herr Präsident hat wohl große Erinnerungslücken und verdreht die Fakten! Der selbsternannte „positive Hooligan-Präsident“ meinte auch:„Finanz-Geschäftsführer Oliver Mueller ist ein ausgewiesener Spezialist für Sponsoring und Marketing.“ Interessant! Keine drei Monate nach dieser Aussage wurde Herrn Mueller fristlos gekündigt. Gründe dafür sind bis heute unbekannt oder bewusst unter den Tisch gekehrt. Auflösung dann möglicherweise beim öffentlichen Gerichtstermin am 10. Januar folgenden Jahres.
Nächstes Dauer-Thema: Grünwalder Stadion! Aktuell spricht nichts für eine konstruktive und ergebnisorientierte Zusammenarbeit mit der Stadt München in Sachen „Stadion-Umbau“ – Denke, Sie ahnen es, Robert Reisinger…Mehr Eigentor als die von Ihm „öffentlich“ in den Medien geführte Kommunikation (im Nachgang des offiziellen Oktoberfest-Besuches) mit OB Dieter Reiter geht nicht. Das Präsidium und der Pro1860-Verwaltungsrat des e.V. haben eben „nicht geliefert“ ,was die sanierungsbedürftige Spielstätte betrifft. Punkt. Aus. Ende. Doch das absolut „Beste“ wie immer zum Schluss:„Wir haben geliefert!“ – diesen irritierenden Propaganda-Spruch verwendete Herr Reisinger mehrfach auf der im negativen Sinne legendären MV. Der 14. Platz (in der 3. Liga wohlgemerkt) nach dem 19. Spieltag (also Halbzeit der Saison 2024/2025) belegt geradezu das Gegenteil von „geliefert“. Noch irgendwelche Fragen ??? Das riecht wieder einmal nach „krachend gescheitert“. Es ist vorbei mit „Wir sind der Verein!”
Lieber Robert! Mehr als 7,5 Jahre Unwahrheiten und Slapstick sind jetzt auch genug!
Leider sieht die aktuelle Satzung des e.V. keine „Vertrauensfrage“ für den Präsidenten von 1860 München vor – diese wäre spätestens JETZT überfällig! Stichwort PRO1860 e.V. (oder einfach die „Grünwalder Fraktion“), wer oder was genau verbirgt sich eigentlich dahinter? Diese Organisation wurde als offizieller Verein im Februar 2006 gegründet, existiert als Gruppierung aber schon wesentlich länger (seit 1995 und dem Umzug vom Grünwalder ins Olympiastadion). Hauptziel von Pro1860 war damals die „Rückkehr ins Grünwalder Stadion“. Es ist ein offenes Geheimnis, dass für Sie der Spielort wichtiger ist als die Ligazugehörigkeit.
Was jeder wissen muss: Die Ruinenanbeter um die graue Satzungs-Eminenz im Hintergrund (Grüße gehen raus an Herbert Bergmaier!) sind seit Mitte 2017 die dominierende Gruppe innerhalb des e.V. - also des „gemeinnützigen Vereins“ wie Robert immer so schön formuliert! Und, selbstverständlich dank 50 + 1, DIE „Macht-Zentrale“ beim TSV 1860 München…Doch Stopp! Es gibt scheinbar tiefe Risse innerhalb der „Grünwalder Fraktion“, was doch sehr untypisch ist. Auslöser dafür: Im Nachgang zum Finanzierungs-Darlehen für die Sicherung des Profi-Spielbetriebes der TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA (steht jetzt bis 30. Juni.2026) kam es zum öffentlich ausgetragenen Konflikt zwischen Verwaltungsrat und Präsidium des e.V. Seltsam. Mir fehlen allerdings, ehrlich gesagt, die Worte, um dieses Kasperletheater näher zu beschreiben. So geht es einfach nicht. Wenn es Meinungsverschiedenheiten gibt, dann doch bitte ausschließlich „intern“ klären.
Wer ist Löwen-Profi des Jahres 2024?
Lieber Sascha Köningsberg…Was in der Außendarstellung nach Realsatire und schlechtem Kabarett anmutet, ist allerdings die traurige Wirklichkeit. Seit der Machtübernahme der „Grünwalder Fraktion“ ist der Blick fürs Wesentliche (das Profi-Fußball-Geschäft) völlig verloren gegangen. Die Vereinspolitik ist ganz klar der alles entscheidende Faktor bei 1860 – daran gibt es überhaupt keine Zweifel. Jedes stimmberechtigte Mitglied im e.V. (das mit der aktuellen Situation eher weniger zufrieden ist) sollte sich schon mal vormerken, dass im Sommer 2025 das komplette Präsidium von „Münchens Großer Liebe“ zur Wahl steht.
Wir brauchen einen richtigen Neuanfang – OHNE die „Grünwalder Fraktion“.
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