1860 startet mit Testpleite: Neues Jahr, alte Probleme
- VON OLIVER GRISS
- 07.01.2025 17:37
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VON OLIVER GRISS
1860-Boss Dr. Christian Werner hatte beste Sicht auf die Test-Pleite in Regensburg (1:2), vor allem hatte er anders als die Protagonisten auf dem Platz ein Dach über dem Kopf. Insbesondere in den letzten 30 Minuten dieses bayerisches Duells wurde es am Dienstagnachmittag richtig ungemütlich: Ein eisiger Wind peitschte über die Anlage am Kaulbachweg, dazu Schneefall, so dass dem ein oder anderen Chronisten die Finger eingefroren sind. Und der Testkick sorgte nicht dafür, dass es den Augenzeugen, darunter auch Peter Seeböck, wärmer ums Herz wurde: Viel Hauruck, wenig Durchdachtes. Aber zumindest stimmte der Einsatz.Welches persönliche Resümee hat Werner nach diesem Test-Auftakt gezogen? Bewertet man allein seine Miene, dann dürfte der Schwabe nicht besonders glücklich mit dem Auftritt seiner Mannschaft gewesen sein. Zwar stemmte sich die Elf um Kapitän Thore Jacobsen gegen die Niederlage, doch so wirklich durchdacht war die Spielweise der Löwen wieder einmal nicht.
Dazu kam wieder einmal die klägliche Chancenverwertung. Im negativen Sinne zeichnete sich hierbei vor allem der eingewechselte Soichiro Kozuki (kurioserweise mit dem Trikot von Emre Erdogan auf dem Platz) aus, der beim Stand von 1:1 gleich zweimal die Gelegenheit hatte, aus bester Situation den Führungstreffer für die Gäste zu erzielen. Das entscheidende Tor fiel dann auf der anderen Seite: Bryan Hein traf mit einem strammen Schuß aus 14 Metern zum 2:1-Endstand, nachdem Torwart Rene Vollath zuvor die Sicht versperrt war. Ein Tor selbst haben die Löwen an diesem Nachmittag übrigens selbst nicht erzielt: Der zwischenzeitliche Ausgleich resultierte aus einem Eigentor von Ex-Löwe Andreas Geipl.
Neues Jahr, alte Probleme.
Das Fazit von Trainer Agis Giannikis lautete nach dem Abpfiff so: “Wir hatten eine sehr gute Spielanlage, der Gegner ist viel hinterhergelaufen. Teilweise war es etwas wild von beiden Mannschaften. Wir hatten in der zweiten Halbzeit, ausgehend von Kozuki, zwei, drei Chancen, um mit 2:1 in Führung zu gehen.” Die beiden Gegentreffer bewertet Giannikis so: “Ärgerlich - sie waren beide unnötig. Das 1:0 fiel nach einem Ballverlust, beim 2:1 war der Ball nach einem Standard relativ lange in der Luft. Das sind Sachen, da müssen wir gegen Saarbrücken schärfer werden.”