Der Gast-Kommentar von Franz-Josef Obermaier: Köllner trifft einen empfindlichen Nerv bei 1860
- VON FRANZ-JOSEF OBERMAIER
- 09.01.2025 17:05
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VON FRANZ-JOSEF OBERMAIER
Das Interview von Ex-Löwen-Trainer Michael Köllner (55) in der Münchner Abendzeitung hat viele Löwen-Fans zum Denken gebracht - weil es viele Dinge anspricht, wie das Miteinander beim TSV 1860 wirklich ist: Desaströs und zerstörend. Der Unternehmer Franz-Josef Obermaier, im vergangenen Jahr Verwaltungsratskandidat und bei der Fanvereinigung “Weiss & Blau für den TSV” aktiv, hat uns daraufhin einen Gast-Kommentar zukommen lassen:
Michael Köllners Worte treffen einen empfindlichen Nerv bei allen, die den TSV 1860 München im Herzen tragen. Sein Rückblick auf seine Zeit als Trainer, seine Reflexionen über die Veränderungen im Verein und seine ehrlichen Einschätzungen zur aktuellen Situation sollten uns alle zum Nachdenken anregen. Hier spricht kein verbitterter Ex-Trainer, sondern ein Mensch, der mit Leidenschaft und Hingabe für diesen Klub gearbeitet hat – und dessen Herz noch immer für die Löwen schlägt.
Was Köllner anspricht, geht über sportliche Fragen hinaus. Es geht um Umgangsformen, Respekt und das gemeinsame Miteinander – Werte, die in einer Solidargemeinschaft wie einem Fußballverein das Fundament für Erfolg und Zusammenhalt bilden. Wenn persönliche Eitelkeiten, Machtspielchen und Misstrauen die Oberhand gewinnen, bleibt der sportliche Erfolg unweigerlich auf der Strecke.
Der TSV 1860 München ist mehr als ein Verein, er ist ein Stück Kultur und Identität für viele Menschen. Doch diese Identität gerät meiner Meinung nach ins Wanken, wenn anstatt miteinander zu reden, gegeneinander gearbeitet wird. Köllner erinnert uns daran, dass der Verein eine klare Vision und gemeinsame Werte braucht – und dass sich jeder Einzelne, vom Präsidium bis zu den Fans, fragen muss: Wie wollen wir miteinander umgehen? Welche Werte vertreten wir? Und welchen Weg wollen wir gemeinsam gehen?
Es liegt nun in der Verantwortung der Führung, diesen Verein so zu vertreten, dass er wieder erfolgreich wird. Wenn der Eindruck entsteht, dass eigene Interessen manchmal vor das Wohl des Vereins gestellt werden, dann sorgt das für Unruhe und Unzufriedenheit bei vielen Fans. Die aktuellen Entscheidungsträger sollten sich fragen, ob ihre Entscheidungen wirklich immer das Wohl des Vereins im Blick haben.
Ein Traditionsverein wie der TSV 1860 braucht Verantwortliche, die mit Respekt, Anstand und einem klaren Werteverständnis handeln. Menschen, die bereit sind, ihre eigenen Egos zurückzustellen und den Verein in den Mittelpunkt zu stellen. Ich habe den Eindruck, dass hier noch Luft nach oben ist. Chancen sollten nicht aufgrund interner Konflikte vergeben werden.
Die Zeit für Ausreden scheint abgelaufen. Es braucht klare Entscheidungen, ein gemeinsames Ziel und vor allem Menschen, die Verantwortung übernehmen – für den Verein, für die Fans und für die Zukunft des TSV 1860 München. Es geht nicht mehr nur um sportlichen Erfolg, sondern um das Bewahren einer Institution, die weit über den Fußball hinaus Bedeutung hat.
Die Führung steht in der Pflicht zu handeln (liefern) – nicht nur in Worten, sondern vor allem in Taten.
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